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Fernando Alonso mag man eben

Von Christoph Rella

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"Du bist unser Champion." - "Immer bei Dir." - Oder: "Ich bin so stolz auf den großen Nano." Wüsste man es nicht besser, man fühlte sich beim Studieren der Fan-Post auf Fernando Alonsos Twitter- und Instagram-Accounts leicht um zehn bis zwölf Jahre zurückversetzt; in jene Zeit also, als der Formel-1-Rennfahrer aus Asturien in der Königsklasse - mit zwei Weltmeistertiteln (2005 und 2006) in der Tasche - noch das Maß aller Dinge war. Dabei wäre es ungerecht, das Lob von Alonsos Anhängern mangels nachweisbarer Erfolgszahlen auf fehlenden Realitätssinn oder blinde Liebe zurückzuführen.

Denn auch wenn der mittlerweile 37-jährige Spanier etwas in die Jahre gekommen sein mag und im Ring seit seinem letzten Grand-Prix-Triumph vor fünf Jahren in Barcelona nicht mehr reüssieren konnte, so bedeutet das nicht, dass er ein schlechter Rennfahrer ist. Ganz im Gegenteil: Experten und Beobachter halten ihn - nicht zuletzt wegen seines Debüt-Siegs in der Langstrecken-WM - nach wie vor für den komplettesten Fahrer in der Formel 1. "Er hat die größte Rennintelligenz", gab auch Nico Rosberg, Weltmeister von 2016, kürzlich zu Protokoll. Sichtbar wurde diese Intelligenz unter anderem beim heurigen Grand Prix in Shanghai, als der Spanier mit seinem eigentlich viel zu langsamen McLaren noch in der letzten Runde Sebastian Vettel gekonnt überholte - und Ferrari ziemlich alt aussehen ließ.

Gut möglich, dass Alonso, der nach drei mageren Jahren in der Gesamtwertung wieder voll mit dabei ist (6.), am Sonntag beim in Barcelona (15.10 Uhr/ORFeins) mehr davon zeigen wird. "Ich war nie weg", ließ er die Welt kürzlich wissen. Für seine Fans ist das aber ohnehin nichts Neues.