Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Zu den Freuden der feiertags arbeitenden Bevölkerung gehört eine Gewissheit, die Roy Black einmal so besang: "Du bist nicht allein!" Was wäre zum Beispiel die TV- und Unterhaltungsbranche oder die Welt des Leitungssports ohne Menschen, die auch dann tätig sind, wenn andere gerade am Friedhof stehen und trauern, die Weihnachtsgans tranchieren oder Silvester verdauen? Ein Blick auf das Donnerstagsprogramm des ORF sprach diesbezüglich Klartext - und vereinte die Zünfte unterschiedlichster Art.
So mussten sich die ÖSV-Herren in Beaver Creek nicht nur schnellstmöglich talwärts schlängeln - worin der vergleichsweise angenehme Teil ihrer Job Description bestand -, sondern beim Zielraum-Interview auch noch sinnlose Fragen beantworten. Ein Kraftakt, der nur von Rudolf Buchbinders Darbietung des vierten und fünften Klavierkonzertes Ludwig van Beethovens zu überbieten gewesen wäre, hätte man diese nicht schon im Mai voraufgezeichnet. Der Volkskultur wiederum oblag es, betont gemächlich ans Werk zu schreiten.
So durfte Moderator Philipp Meikl bei seinem Adventfrühschoppen aus Bad Ischl schon vormittags Bier trinken, um am Stammtisch besser Schmähführen zu können - ein zweifelhaftes Vergnügen für alle Zuseher, die ihren 70. Geburtstag noch vor sich haben. Einen Vorteil aber hatte die Sendung. Ohne sie wäre man nie auf jene vier Gamsbartträger gestoßen, die auf den vielleicht besten Künstlernamen aller Zeiten hören: die Hollerschnapszuzler. Seltsam? Aber so steht es geschrieben.