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Fernsehen, das nervös macht

Von Bernhard Baumgartner

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Der ORF ist wieder in aller Munde. Die politischen Protagonisten machen sich ihre Begehrlichkeiten im immer härteren Infigth aus, geht es doch darum, wer in den kommenden Jahren am Wiener Küniglberg das Sagen hat. Viele Kunden des ORF (gemeint sind die Zuseher, nur wird das dort gerne vergessen) werden sich denken: Mir doch egal!


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Ob dort der eine oder der andere sitzt, wirkt sich vielleicht in Nuancen in der ZiB aus - Hauptsache meine Lieblingssendungen bleiben. Das ist nur leider ein Irrglaube. Schließlich haben doch einige der Generaldirektoren und -Intendanten es geschafft, dem ORF ihren Stempel aufzudrücken. Am nachhaltigsten wohl Gerhard Zeiler, heute Herr über das RTL-Reich, das in ganz Europa im Privat-TV mitmischt. Er war es, der das Gerüst schuf, mit dem der ORF auch heute noch operiert, und einen ganzen Schippel Sendungen aus dem Programm warf. Auch Alexander Wrabetzs Programmreform ging nicht ohne mittlere Kollateralschäden vonstatten - einige davon überlebten die ersten paar Wochen nicht.

Generell wird das Fernsehen kurzlebiger. Was wohl auch daran liegt, dass bei seinen Machern krisenbedingt die Nerven blank liegen. Bei den deutschen Privatsendern gibt es eine ganze Reihe von Sendungen, die die zweite Ausgabe nicht erlebt haben, weil die Quoten bei der Premiere nicht entsprochen haben. Was Erfolg hat, wird kopiert und spielt bald auf allen Sendern. Was nicht beim ersten Antritt überzeugt, fliegt raus. Ob das im Interesse der Zuseher ist, scheint eher fraglich. Hektisches Umrühren im Programm wird erfahrungsgemäß eher abgestraft als belohnt.