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Zu Hause zu sitzen und fernzusehen, während es draußen regnet, kann sehr schön sein, zumal wenn man eine Zimmerantenne hat oder verkabelt ist. Besitzt man hingegen, so wie ich, eine spezielle Schüsselkonstruktion, sieht man jedem aufziehenden Regengewölk mit Sorge entgegen. Warum? Weil meine TV-Schüssel nicht auf dem, sondern unterm Dach angebracht ist, und zwar unter einem schrägen Glasdach.
Fällt heftiger Regen herab, wird die Televisionsempfangsbereitschaft empfindlich gestört, die laufenden Bilder werden zu stolpernden, hinkenden, schließlich zu stehenden, der Ton beginnt zu stottern, zu knacken, zu krachen - und geht dann der Himmelswasserfall in eine wilde Wolkenbruchlandung über, ist die Verbindung zum Astra-Satelliten gänzlich unterbrochen.
Das hat teils unangenehme, teils angenehme, teils kuriose Folgen. Bei dem wichtigen Fußball-Europameisterschaftsspiel Griechenland gegen Tschechien erschien in der 82. Minute die Mattscheibe - und verschwand erst wieder, als Otto Rehakles ekstatischen Laufschritts übers Spielfeld stürmte. In der "ZiB 1" fielen eben die ominösen Namen Stadler, Mölzer, Haubner, als die Verbindung zum Sender abbrach; sie wurde erst wieder hergestellt, als bereits die "ZiB 2" lief und der Name Jörg Haider fiel. Da hatte ich also nichts versäumt.
Kurios erschien mir jener Kriminalfilm, der knapp nach dem Mord an einem Pizzabäcker dem Regen zum Opfer fiel. - Nicht ganz. Knapp vor Schluss tauchte der Film wieder auf - und auch der vermeintlich Ermordete! Seitdem frage ich mich: War das eine Rückblende? War der Mann etwa nur scheintot? Oder hatte er einen Doppelgänger?