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Fernsehen ist zufallsfreie Zone

Von Christina Böck

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Es gibt ja so Sendungen, bei denen Kandidaten rund um die Uhr mit der Kamera begleitet werden. Da kann es schon passieren, dass diese Kandidaten auf die Kameras vergessen. Und unbedachte Dinge tun oder sagen. Jene Menschen, bei denen es aber dann doch sehr überraschend ist, wenn sie vergessen, dass überall Kameras sind, sind jene, die normalerweise hinter der Kamera arbeiten. Wer wenn nicht die Producer einer solchen Show sollten wissen, welche Kamera wann wo was aufzeichnet?

Bei der niederländischen Dokusoap "Newtopia" hat sich nun gezeigt: Auch das ist nur ein Vorurteil. Auch diesen kann es passieren, dass sie sich unbeobachtet fühlen. Überhaupt, wenn sie betrunken sind. Das trug sich nämlich am Sonntag in der nächtlichen Übertragung von "Newtopia" zu. Da brachte eine Producerin eine Kiste Bier ins Studio und machte den Kandidaten klar, dass hier langsam mal mehr Action einkehren müsse, so gehe das nicht weiter. Und man möge ihren Damenspitz verzeihen. Alles auf Kamera natürlich.

Das zog eine große Empörung nach sich, immerhin wurde "Newtopia" als ein Format beworben, bei dem es absolut keine Eingriffe von außen in die gefilmte Gesellschaft geben sollte. Nun ist also auch diese Soap gescripted, also mit einem Drehbuch im Hintergrund, das den Zusehern ein Mindestmaß an Unterhaltung bietet. Warum das immer noch für Aufregung sorgen kann, ist die wirkliche Überraschung an dieser "Affäre". Dass im Fernsehen nichts Zufall ist, sollte sich herumgesprochen haben. Und vielleicht war nicht einmal dieser Zwischenfall einer.