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Fernseher zu verkaufen

Von Barbara Dürnberger

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Premierensendungen sind wirklich etwas Schönes. Egal wie sehr einem die Thematik im Vorfeld schon zuwider sein mag, könnte doch der utopische Fall eintreten, dass ein neuer interessanter Zugang gefunden wurde. Getreu dem Motto: "Die Hoffnung stirbt zuletzt" war man also Dienstagabend bereit, der neuen Serie "Die Beauty Docs" auf Sixx, zwar leicht befangen, aber dennoch um die nötige Prise Objektivität bemüht, eine Chance zu geben. Gestorben ist sie dann trotzdem recht schnell, die Hoffnung.

Die Doku-Serie handelt vom Klinikalltag zweier Schönheitschirurgen in Berlin und Düsseldorf. In der Hauptstadt möchte eine alternde Bordellbesitzerin ihre ungeliebten Fettpölsterchen wegoperieren lassen. Als es daran geht, sich auszuziehen, verlässt die resolute Dame jedoch der Mut. Es falle ihr schwer, vor "so einem gutaussehenden Mann nackt zu sein". Ein Kompliment, das der Chirurg mit einem wissenden Lächeln einfach so im Raum stehen lässt. In Düsseldorf geht es ähnlich dramatisch zu. Ein "Starhellseher" möchte seine Akne-Narben loswerden. Ehe das geschehen kann, muss er jedoch erst auf den Chirurgen warten, der es sich laut eigenen Aussagen schließlich leisten kann, hie und da zu spät zu kommen. Sympathisch sind sie also auch noch, die beiden Hauptprotagonisten. Während sich die Folge dem Ende neigt, beschäftigt man sich ernsthaft mit der Frage, ob es nun definitiv Zeit ist, sich vom Fernsehen zu verabschieden. Wie viel bekommt man wohl noch für einen zwei Jahre alten Flat-Screen?