)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Seit Erwin Wagenhofers Spielfilmdebüt "Black Brown White" ist er auch für diejenigen, die ihn bisher noch nicht wahrnahmen, ein bekanntes Gesicht: Schauspieler Fritz Karl spielte in dem Roadmovie den österreichischen Fernfahrer Don Pedro, der regelmäßig ukrainischen Knoblauch nach Marokko fährt und auf dem Rückweg afrikanische Flüchtlinge in seinem Lkw nach Europa schmuggelt. Da verwundert es nicht, dass auch die neue ORF/Sat1-Produktion von einer Qualität getragen wird, die Karl auch in dem Roadmovie zeigte. In "Verfolgt - Der kleine Zeuge" schrammt der Schauspieler erneut an der Grenze zur Legalität. Als heruntergekommener Polizist dealt er heimlich mit den Bösen, betreibt Mädchenhandel, erschießt wehrlose Menschen, um es anschließend der Chinesen-Mafia in die Schuhe zu schieben. Die überraschende Wende kommt kurz vor Filmschluss, als der Zuseher erfährt, dass er all das nur macht, um seinen Sohn aus einer dreijährigen Geiselhaft zu befreien. Dass Karl den Bösen spielt, wollte man aber ohnehin nicht glauben. Der Film zeigt die Sprache jedes gut gemachten Krimis; Schüsse, Klirren - Stille. Der kleine Chinese wird Zeuge eines Massakers und flüchtet ausgerechnet zu einer Blinden. Doch gemeinsam schaffen sie es. Der Fernsehfonds Austria förderte diesen Krimi mit 330.000 Euro. Ein bisschen weniger gab es für den Film "Ein Sommer in Kroatien", den ORF und ZDF am Mittwoch präsentieren. Mit zugeschossenen 220.000 Euro lässt das Familiendrama mit Happy End den Sommer nach Österreich.