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Ferrari kratzt am eigenen Denkmal

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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War etwa das Auto zu langsam? War man sich seines Vorsprungs in der Sommerpause zu sicher? War vielleicht einfach wer anderer besser? A geh. Die Schuldigen, dass Ferrari und Fernando Alonso den Titel nicht gewonnen haben, sind für Ferrari offenbar ganz woanders zu suchen: Die Rennkommissäre etwa, die eine angebliche Schummelei des späteren Dreifachweltmeisters Sebastian Vettel nicht geahndet haben - wiewohl Ferrari in dieser Causa dann doch einen Rückzieher machte und sich damit die Peinlichkeit eines abgewiesenen Protests ersparte. Die Unvorhersehbarkeiten eines Grand Prixs. Und jetzt auch noch Michael Schumacher. Der hat Vettel nämlich unglaublicherweise bei dessen Aufholjagd im entscheidenden Rennen in Brasilien nicht aufgehalten, das hätte man sich von einem langjährigen Angestellten schon erwarten können. Er verspüre "eine gewisse Enttäuschung", dass der nunmehrige Mercedes-Fahrer Vettel einfach so hatte vorbeiziehen lassen, sagte Ferrari-Präsident Luca Di Montezemolo nun der "Gazzetta dello Sport". Schumacher, der fünf seiner sieben WM-Titel mit Ferrari gewonnen hat, wird die Spitze verkraften können. An seinem Denkmal kratzt die Scuderia nicht - eher schon am eigenen. Statt ständig über andere zu måtschkern würde es ihr besser anstehen, daran zu arbeiten, was in Zukunft besser gemacht werden sollte. Die beleidigten Reaktionen sind Ferrari einfach nicht würdig. Und schön langsam enervierend.