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In ihrem Büro in Brüssel ist sie nicht häufig anzutreffen. Dafür ist Benita Ferrero-Waldner, EU-Kommissarin für Außenbeziehungen und Nachbarschaftspolitik, viel zu oft unterwegs. Bevor sie Mitte Februar in die Ukraine aufbricht, geht es in den Nahen Osten. Am Sonntag reist Ferrero-Waldner nach Ägypten, wo sie mit Präsident Hosni Mubarak, mit dem israelischen Premier Ariel Sharon und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zusammen trifft.
Die Ukraine und Israel werden die Kommissarin in den kommenden Jahren weiter beschäftigen. Wurden diesen beiden Ländern doch - ebenso wie Moldawien, Marokko, Tunesien, Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde - Aktionspläne im Rahmen der europäischen Nachbarschaftspolitik angeboten. Einen "Ring von Freunden" will Ferrero-Waldner damit rund um die EU schaffen, kündigte sie bei der Präsentation der Pläne an.
Freunde sollen auch jenseits des Atlantik geworben werden. Ein "Aufeinanderzugehen" von EU und USA sei notwendig - und die Arbeit daran einer der Schwerpunkte der Kommissarin. Europa selbst habe aber noch Aufholbedarf bei der Umsetzung seines Einflusses, konstatierte Ferrero-Waldner.
Mit Außenpolitik befasst sich die 1948 in Salzburg Geborene schon seit Jahren. 1995 holte sie der damalige Vizekanzler Wolfgang Schüssel, als dessen loyale Vertrauensperson sie stets galt, als Staatssekretärin ins Außenministerium. Davor war die Juristin zunächst in der Privatwirtschaft und seit 1984 im diplomatischen Dienst tätig. Im Jahr 2000 wurde sie österreichische Außenministerin, vier Jahre später kandidierte sie für das Amt der Bundespräsidentin. Ferrero-Waldner ist in zweiter Ehe verheiratet.