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Ferrero will Ressort Entwicklungshilfe

Von Heike Hausensteiner

Europaarchiv

Laut Medienberichten möchte Österreichs künftige EU-Kommissarin, Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, ab November Entwicklungshilfekommissarin und der Deutsche Günter Verheugen soll Industriekommissar werden. Dänemark nominierte gestern Agrar- und Fischereiministerin Mariann Fischer | Boel als neue Kommissarin.


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"Angesichts meiner langen Erfahrung in der Außenpolitik und in der Entwicklungshilfe gäbe es wohl eine geeignete Position (in der Kommission)", sagte Ferrero-Waldner zur "Financial Times". Sie verwies zudem auf die von ihr ins Leben gerufene "Regionale Partnerschaft" mit den damaligen Beitrittsländern Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn und Polen. Belgiens Kandidat, Ex-Außenminister Louis Michel, hatte ebenfalls den Anspruch auf das Entwicklungshilferessort erhoben. Ferrero-Waldner könnte auch mit anderen Bereichen in den EU-Außenbeziehungen, etwa die Balkan-Region im Rahmen der Erweiterung, die Beziehungen zu Nachbarstaaten oder zu den Vereinten Nationen, betraut werden.

Mit der Nominierung der dänischen Agrarministerin Fischer Boel (61) wird Poul Nielson abgelöst, der in der bisherigen Kommission für Entwicklungs- und humanitäre Hilfe zuständig war. Welches Ressort Fischer Boel übernehmen wird, ist offiziell noch fraglich. Im Raum stehen die - künftig wahrscheinlich geteilten - Aufgabengebiete für Landwirtschaft oder Fischerei.

Ein Drittel Frauenanteil

Der Kommissionspräsident in spe, José Manuel Barroso, hat als Ziel genannt, unter den 24 Kommissaren mindestens acht Frauen haben zu wollen. In der Vorwoche hatte Schweden die amtierende Umweltkommissarin Margot Wallström neuerlich nominiert. Nach Angaben von Premier Göran Persson wolle ihr Barroso eine noch wichtigere Aufgabe zuteilen als bisher. Möglich ist, dass Wallström das Portefeuille für Verkehr übernimmt.

Günter Verheugen, bisher Erweiterungskommissar, soll laut dem deutschen Magazin "Focus" Industriekommissar werden. Berlins Hoffnungen auf ein großes Wirtschaftsressort würden sich damit nicht erfüllen. Die Agenden für Wettbewerb und Binnenmarkt sollen die Kommissare Frankreichs und Großbritanniens, Jacques Barrot bzw. Peter Mandelson, übernehmen.