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Das Programm der diversen TV-Anstalten vor Weihnachten ist von Adventkränzen, Tannenzweigen und hell-glänzenden Lichterketten geprägt. Überall wird heimeliges Ambiente vorgetäuscht, damit
die Zuseher · wenn schon nicht in den eigenen vier Wänden · so zumindest im "Bilderradio" festliche Stimmung vorfinden. Neben den zahlreichen Weihnachtsfilmen gibt es auch kleine Oasen der
alpenländischen Tradition, wie etwa in ORF 2 am Sonntag um 16.15 Uhr. Bei "Adventzeit" präsentiert Österreichs Schmunzelkönig Harald Prünster so zurückhaltend wie es ihm noch gerade möglich ist mit
Andrea Radakovits Bräuche des Alpenlandes. Während Prünsters Grinsen zum Lächeln mutiert, flüstert Radakovits dem Zuseher nette Dinge zu. Denn der Advent ist die Zeit der Stille, da sollen
Moderatoren klarerweise nicht normal sprechen. Auch Kinder gibt es in der Sendung, allerdings nur als Staffage. Auf Kommando dürfen sie sich auf den Nikolo oder Weihnachtsbäckereien freuen.
In bundesdeutschen TV-Anstalten geht es schon mit mehr Elan zu. Da nascht der Moderator ohne zu zaudern die verschiedensten Süßigkeiten, die ihm die Gäste mitbringen. Im ORF dagegen ist sogar den
Kinder solch ein forsches Verhalten verboten. Und auch die nüchterne Stimmung der diversen Adventmärkte wirkt ein bißchen sonderlich. Jeder, der sich schon einmal durch die riesigen Menschentrauben,
die sich um die Punschstände bilden, durchgeschlängelt hat, weiß, daß der Advent feucht-fröhlich ist.