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Drei Wochen ist es her, da war die Erleichterung unter Wiens Kulturfreunden groß. Tomas Zierhofer-Kin, glückloser Intendant der Festwochen, war seinen Posten losgeworden, oder wie es offiziell hieß: Sein Vertrag war einvernehmlich aufgelöst worden. Ein Ende tat jedenfalls not. An sich für fünf Jahre gebucht, hat Zierhofer-Kin das Publikum bereits mit zwei Festival-Ausgaben in Scharen ausgetrieben und sich die Ablehnung konservativer und progressiver Kritiker gesichert. Mitte Juni zog die neue Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler also die Reißleine - und konnte sich im allgemeinen Beifall sonnen.
Unter all dem Jubel hörte man aber auch eine leise Frage: Wie viel Geld erhält Zierhofer-Kin für seinen Abgang extra? Ein zusätzliches Jahresgehalt? So lautete ein Gerücht. Ein solches Zubrot wäre kein Skandal. Wer einen Fünf-Jahres-Vertrag - mit entsprechenden Verdienstmöglichkeiten - paktiert hat und sich dann einvernehmlich früh in Luft auflöst, darf auf ein Entgegenkommen hoffen.
Allein: Wir werden es nie erfahren. Zwar geht es hier um Steuergeld. Zwar begehrte die "Wiener Zeitung" schon vor drei Wochen in der Sache Antwort von der Stadträtin. Zwar wurde vor 21 Tagen auch eine Auskunft angekündigt - und in dieser Woche erneut, als die "Wiener Zeitung" ihre Anfrage wiederholte. Am Mittwoch trudelten per Mail dann aber nur die dürren Worte ein, "dass die Parteien diesbezüglich Stillschweigen vereinbart haben".
Bei Kaup-Haslers ersten Interviews als Stadträtin war übrigens auch von Transparenz die Rede.