Zum Hauptinhalt springen

Fettnäpfchen beim Schenken

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Vorlieben des Kunden beachten. | Ein guter Wein oder ein Buch sind sichere Alternativen. | Wien. Hektisch geht es in den meisten Firmen in den Wochen vor Weihnachten zu - Geschenke für Geschäftspartner und Mitarbeiter müssen ausgesucht, eine Weihnachtsfeier geplant und Karten verschickt werden. "Beim Beschenken von Kunden können Betriebe in viele Fettnäpfchen treten", warnt Unternehmensberaterin Gabriele Cerwinka. Unpassend sei es etwa, Damen mit Kosmetik oder Alkohol zu beschenken. Auch von christlichen Symbolen rät Cerwinka ab, wenn Firmen nicht wissen, welcher Religion der Beschenkte angehört.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Das Weihnachtsgeschenk muss nicht wahnsinnig originell sein", meint Beraterin Gabriele Schranz.

Geschenke, die nichts mit Weihnachten zu tun haben, sollten Firmen jedoch unbedingt vermeiden - etwa einen Zauberer-Lehrgang. Das perfekte Geschenk ist hingegen auf die Vorlieben des Kunden abgestimmt, also zum Beispiel ein Golfbuch für einen leidenschaftlichen Golfer.

Höchstbeträge beachten

"Wenn Firmen einen Geschäftspartner nicht so gut kennen, ist ein prämiertes Buch oder ein Wein von einem bekannten Winzer die sichere Variante", sagt Cerwinka. Idealerweise hat das Geschenk einen Bezug zum Unternehmen oder zu seiner Region, wie kulinarische Spezialitäten. "Das Präsent sollte keine billige Anmutung haben, aber auch nicht zu teuer sein", so Cerwinka. Nach den Antikorruptionsbestimmungen im Strafrecht dürfen Geschenke für Geschäftspartner in der Privatwirtschaft nicht mehr als 100 Euro kosten. "Amtsträger dürfen hingegen nur Kleinigkeiten bekommen", sagt Heinrich Mathis von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder.

Bei Präsenten an Mitarbeiter müssen Firmen die Sachbezugsgrenze von 186 Euro pro Jahr beachten. Bis zu diesem Betrag müssen Mitarbeiter weder Lohnsteuer noch Sozialversicherung bezahlen. Geldgeschenke sind jedoch steuerpflichtig.

"Eine gute Alternative zu Geschenken sind Spenden", sagt Schranz. Allerdings sollte der Hinweis auf der Weihnachtspost nicht in Selbstgefälligkeit ausarten.

Extreme Gegensätze zeigen sich heuer bei Weihnachtsfeiern, sagt Schranz: "Entweder werden Luxuslocations gebucht, oder die Belegschaft geht gemeinsam Punsch trinken." Ob teures Buffet oder Billigvariante - wichtig sei, dass Mitarbeiter Zeit miteinander verbringen. "Eine Firma hat zum Beispiel an einem Tag den Kindergarten im Ort renoviert, mit Punschtrinken im Sesselkreis", erzählt Schranz. Im Jahr darauf wurden Spielsachen gespendet.

Stilvolle Weihnachtspost

Ein heikles Thema im Büro ist die Planung der Weihnachtskarten. Schranz rät, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Grüße auszuschicken. Die Karten sollten ihrer Ansicht nach per Post versendet werden, denn: "E-Mails wirken unpersönlich und können im Spam-Ordner landen."

Neben einem stilvollen Spruch seien als Illustration ein Weihnachtsmotiv eines Künstlers, ein Foto des Teams oder der Stadt, in der das Unternehmen sitzt, geeignet. "Verschicken Sie keine halblustigen Motive wie Weihnachtsmänner in der Badewanne", so Schranz.

Damit die Post pünktlich ankommt, sollte sie zwischen 10. und 15. Dezember versendet werden - oder es werden gleich Neujahrsgrüße verschickt. "Mit solchen Grüßen heben sich Firmen von der Masse ab und nehmen Rücksicht auf ausländische Partner, die nicht oder zu einem anderen Datum feiern", sagt Cerwinka.