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Obwohl die Reform eine der derzeit größten Baustellen in der EU ist, war sie in Barcelona nur ein Randthema.
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Wenn nur mehr unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, mit großräumigen Absperrungen, engmaschigen Kontrollen, abgestellten Panzern und Scharfschützen, die europäischen Spitzenpolitiker tagen können, ist Feuer am Dach der Union. Barcelona hat wieder bewiesen: Die EU muss ihren Apparat reformieren, will sie weiter funktionieren.
Schon ab der zweiten Jahreshälfte, unter dänischer Ratspräsidentschaft, wird das EU-Vorsitzland nur mehr den formellen Gipfel im sechsten Monat ausrichten. Der informelle Europäische Rat findet dann in Brüssel statt. EU-Generalsekretär und Außenpolitik-Beauftragter Javier Solana hinterfragt auch das Rotationsprinzip des Vorsitzes. Wenn die Union auf 25 bis 30 Mitglieder gewachsen sein wird, ist etwa eine Gruppenpräsidentschaft von mehreren Staaten denkbar. Reform-Ideen wird der Europäische Rat im Juni in Sevilla diskutieren. Die Regierung entsendet dazu EU-Botschafter Gregor Woschnagg.