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Feuerwerk für neue und alte Helden

Von David Kriegleder und Robert Kopf

Europaarchiv

Albaniens Nationalfeiertag wird auch im Kosovo begangen. | Pritina. (apa) Die Auslagen der Geschäfte in der kosovarischen Hauptstadt sind mit albanischen Flaggen verziert. Trotz Temperaturen unter Null Grad herrscht auf Pritinas Straßen reges Treiben. Zwischen einem Meer aus roten Luftballons kommt es auf öffentlichen Plätzen untertags zu kleineren Menschenansammlungen.


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Der 28. November, der Tag, an dem in Albanien 1912 die Unabhängigkeit ausgerufen wurde, ist auch im Kosovo ein Nationalfeiertag. Als am Abend die kosovarische Hauptstadt in einer dichten Nebelsuppe versinkt, kommt es zur ersten offiziellen Veranstaltung. Ein aus etwa 200 Menschen bestehender Fackelzug bewegt sich von der Universität Pritina zum Nationaltheater im Zentrum der Stadt. Angeführt wird die Menschenmenge von Albin Kurti, dem ehemaligen Pressesprecher der kosovarischen Befreiungsarmee UCK und Leiter der Protestbewegung "Vetevendosje", zu Deutsch "Selbstbestimmung". Der vor allem in Studentenkreisen unterstütze Kurti steht seit Monaten unter Hausarrest.

Für viele junge Menschen im Kosovo ist Kurti ein Hoffnungsträger für eine selbst bestimmte Zukunft. Für die Unmik (United Nations Mission in Kosovo) hingegen ist er ein Störenfried, der zur Gewalt anstiftet. Ebenfalls auf den Straßen: Eltern, die mit ihren Kindern den Aufmarsch mitverfolgen. Am Ende des Umzugs wird das nationale Theater feierlich in eine überdimensionale albanische Flagge gehüllt, Feuerwerkskörper knallen.

Doch nicht alle Bewohner der Stadt gehen am Nationalfeiertag auf die Straße. "Wir feiern lieber zu Hause mit unserer Familie", sagt Fatmir Laci, ein Geschäftsbesitzer im Zentrum.