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Fiat hat ein neues Gesicht

Von WZ Online

Wirtschaft

16 neue Modelle und 5,5 Millionen Autos pro Jahr bis 2013. | Massiver Personalabbau. | Rom. Nach dem überraschenden Rücktritt von Präsident Luca Cordero di Montezemolo am Dienstag steht bei Fiat ein weiterer entscheidender Tag bevor. Die italienische Autogruppe stellt am Mittwoch den neuen Entwicklungsplan für die Zeitspanne 2010 bis 2014 vor.


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Darüber hinaus wird der amtierende Vizepräsident John Elkann, Mitglied der Unternehmerfamilie Agnelli, zum Nachfolger Montezemolos ernannt.

Der zurückgetretene Montezemolo bezeichnete den neuen Entwicklungsplan als "ehrgeizig". "Ich bin zufrieden, weil ich das Mandat zu Ende gebracht habe, das mir 2004 anvertraut worden war. Ich habe den Konzern in einer Übergangsphase geleitet. Jetzt wird ein neuer ambitionierter Plan vorgestellt, der in eine neue Phase in Fiats Leben leitet. Ich bin am Ziel angelangt", sagte Montezemolo in einem Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa" am Mittwoch.

Neue Modelle kommen

Mit seinem ambitionierten Entwicklungsplan will Fiat die Integration mit dem US-Konzern Chrysler beschleunigen und zum globalen Player auf dem internationalen Automarkt aufrücken. 16 neue Modelle will der italienische Autobauer in den nächsten drei Jahren auf den Markt bringen, berichteten italienische Medien. 5,5 Millionen Autos sollen im Jahr produziert werden.

Fiats Geschäftsführer Sergio Marchionne will auch mit sieben in den USA gebauten Modellen - Fiat, Alfa Romeo und Lancia - punkten. Angepeilt ist dabei eine Produktion von mehr als 350.000 Fahrzeugen. Massive Investitionen plant Fiat in Russland. Dort sollen bis 2014 2,4 Mrd. Euro investiert werden. Bis 2016 werden in Russland 500.000 Autos vom Fließband rollen.

Jobabbau droht

Ein Dorn im Auge ist für die Gewerkschaften der starke Jobabbau, den Fiat in der Heimat Italien angeblich plant. Der Konzern will Gerüchten zufolge 5.000 Stellen streichen, das entspricht 15 Prozent der heimischen Fließbandarbeiter. Fiat hat in Italien insgesamt rund 80.000 Angestellte, am Fließband stehen 30.000.

An allen vier italienischen Standorten sollten bis 2014 Stellen eingespart werden, das sizilianische Produktionswerk in Termini Imerese wird bis Ende dieses Jahres stillgelegt. Gleichzeitig will Fiat-Chef Marchionne die italienische Produktion kräftig um 50 Prozent auf etwa 900.000 Autos jährlich steigern, vor allem durch die Produktion des Fiat Panda.