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Fieser Betrug an einer Raumsonde

Von Edwin Baumgartner

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Da düst man los zum Traumziel - und wenn man ankommt, ist es ein Haufen Schutt. Das übersteigt die Zumutbarkeitsgrenze. Das ist schlicht fieser Betrug. Da startet "New Horizons" also am 19. Jänner 2006, kämpft sich tapfer durchs All, und das ist kein Spaß da draußen, da ist es eiskalt und einsam, nirgends ein Raumsonder, mit dem man sich vergnügen oder wenigstens ablenken könnte, es ist echt keine Vergnügungsreise, und das dauernde Datenfunken zur Nasa ist auch ziemlich öd. Und wofür nimmt man das auf sich? - Um am 14. Juli des heurigen Jahres am Planeten Pluto vorbeizufliegen. Ja, genau: Am Planeten Pluto. So war das ausgemacht.

Und nun? - Nach Abertausenden Kilometern Einsamkeit, Kälte und Datenfunken kommt "New Horizons" erschöpfter Batterien an, und was machen die Astronomen? Sie drehen der Sonde eine lange Nase: Ätsch, Planet? Ha-ha-ha ... Die Rechnung ohne uns astronomische Wirte gemacht, was? Nix Planet. Kaum warst Du weg vom Erdboden, so rund ein halbes Jahr, haben wir ihn runtergestuft. Kleinplanet Nummer 134340. Und noch vielen Dank für die ganzen Daten, Du Kleinplanetensonde.

Ich frage: Hat das noch etwas mit fairen Abmachungen zu tun?

Wie würden Sie sich denn fühlen, wenn sie den Urlaub im eben fertiggestellten Traumhotel am türkischen Badestrand gebucht haben und bei der Ankunft feststellen, dass man das Hotelprojekt knapp nach Ihrer Buchung in ein Zwei-Sterne-Motel verwandelt hat? Würden Sie nicht auch Schadensersatz verlangen? Eben.

Deshalb fordere ich Gerechtigkeit für "New Horizons" und eine Jupiter-Mission für sie.

Mindestens.