)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Am Küniglberg sieht es aus, als hätte man eine Horde Tim Taylors zu einer Sendung zum Thema Turbo-Schremmeisen losgelassen. Die Räume sind bis auf die Grundmauern entkernt, überall liegen Rohrleitungen, Baulärm dröhnt im ganzen Haus. Man muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass hier ein massives Großprojekt seinen Lauf nimmt. Eine kleine Sanierung sieht anders aus.
Der von der Stadt Wien gewünschte ORF-Umzug nach Neu Marx, den der Stiftungsrat schon in seiner letzten Sitzung ad acta gelegt hat, ist jedoch, wie man hört, noch immer nicht ganz vom Tisch. Es geht um jene Option, die der ORF auf das Grundstück in Neu Marx hält, auf dem der Neubau stattfinden hätte sollen. Diese Option kostete den ORF allein für 2012 mehrere hunderttausend Euro. Sie läuft Ende des Jahres aus. Nun soll sie verlängert werden, wenngleich kurioserweise ohne zusätzliche Kosten für den ORF, was einem Geschenk der Stadt gleichkommen würde.
Das ist in der Tat verblüffend, widerspricht es doch einerseits der Beschlusslage der ORF-Gremien und andererseits auch den baulichen Fakten, die gerade auf dem Küniglberg geschaffen werden. Tatsächlich ist es mehr als unwahrscheinlich, dass der Umzug jetzt nochmals Thema wird, politisch wie auch faktisch. Dass ORF-Chef Wrabetz sich eine Hintertüre offen lassen würde, ist aus seiner Sicht verständlich, muss er doch dann das von Wien gewünschte Projekt noch nicht ganz absagen. Ehrlicher wäre es jedoch, das Grundstück für eine anderwärtige Nutzung freizugeben und nicht länger eine Entwicklung des aufstrebenden, hochwertigen Standortes zu blockieren.