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Eine einstweilige Verfügung könnte gesamten Deal noch platzen lassen. | Penta-Anwalt hofft | auf Entscheidung des Handelsgerichts bis nächsten Mittwoch.
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Wien.Nächsten Mittwoch soll der Verkauf der Filetstücke der angeschlagenen A-Tec Industries AG in der Hauptversammlung mit der Stimmenmehrheit von Gründer Mirko Kovats abgesegnet werden, um den Gläubigern die zugesagte 47-Prozent-Quote auszahlen zu können.
Doch der Notverkauf der Sparten ATB, Brixlegg und des Kraftwerks Voitsberg könnte noch platzen. Denn der tschechisch-slowakische Finanzinvestor Penta, dessen Angebot für A-Tec unter anderem wegen der hohen Finanzierungskosten nicht zum Zug gekommen ist, ruft die Richter zur Hilfe.
Das niederländische Penta-Unternehmen Vysehrad Holding B.V., das offiziell als Kaufinteressent auftrat, hat beim Handelsgericht Wien eine 30-seitige Unterlassungsklage samt Antrag auf eine einstweilige Verfügung (EV) gegen die A-Tec eingebracht. Laut Penta-Anwalt Felix Hörlsberger von der Kanzlei Dorda Brugger Jordis richtet sich der EV-Antrag auch gegen den ehemaligen A-Tec-Sanierungsverwalter und jetzigen Treuhänder Matthias Schmidt sowie gegen die extra für den Verkauf gegründete Contor Industries um den Kovats-Berater Thomas Schätti.
Der Streitwert, der vom Kläger selbst festgelegt werden kann, beträgt 100.000 Euro. Zum Vergleich: Beim Verkauf der drei A-Tec-Filets geht es um rund 201 Millionen Euro.
"Die Zahl der Verstöße gegen die Verfahrensregeln belegt, dass die Suche nach dem Investor und die Auswahl des Investors Contor nicht in einer fairen und sauberen Weise durchgeführt wurde", kritisiert Penta-Sprecher Martin Danko.
Weiters wird behauptet, dass Contor kein verbindliches Angebot im Sinne des Sanierungsverfahrens gelegt hat und nur zum Sammeln von Angeboten anderer Firmen diente. Dabei stützt sich Penta auf einen Bericht des A-Tec-Vorstands zum geplanten Verkauf, in dem es heißt, dass "Contor keinesfalls als Vertragspartner in die Vertragsangebote eintreten soll". Denn Käufer sind eigentlich die Übersee-Firmen Wolong, Solstice und Palm-Square. "Falls die einstweilige Verfügung erlassen wird, gibt es für die Gläubiger am 30. September keine Quote", sagt Insolvenzexperte Gerhard Weinhofer von Credit-reform. "Dann heißt es zurück an den Start und es kommt zu einer enormen Verzögerungen." Weinhofer hält nach wie vor eine gerichtliche Einzelverwertung des A-Tec-Konzerns für die beste Lösung.