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Shell, Siemens und Straßenbahnlenker haben eigenes Bad. | Viele Firmenbäder entstanden aus Gesundheitsmotiven in den 20er-Jahren.
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Wien. Wenn am Wiener Gänsehäufl Sirenen aufheulen und Blaulicht blitzt, lässt das die Sonnenanbeter beim "Dampfschiffhaufen Nummer 2" kalt. Kein Wunder, ist dort doch seit 1924 das Polizeisportbad beheimatet. Für die Benützung der gesamten Polizeisportanlage ist die Mitgliedschaft zur Polizeisportvereinigung Wien Voraussetzung.
Aber nicht nur die Ordnungshüter sind an der Alten Donau - in zivil - anzutreffen. Auf dem Dampfschiffhaufen, einer Halbinsel südlich des Gänsehäufels, wo einst die Donaudampfer anlegten, gibt es auch noch eine Vielzahl anderer Bäder, die Firmen vor Jahrzehnten für das Wohl ihrer Mitarbeiter errichteteten. Das Siemens-Bad - Baujahr 1928 - wird heute vom Kultur- und Sportverein des Elektrokonzerns betrieben. Zutritt haben Mitarbeiter und ihre Angehörige. Gleich in der Nachbarschaft befindet sich auch das Eisenbahnerbad. Nicht nur Mitarbeitern der Wiener Linien ist das sogenannte Straßenbahner-Bad vorenthalten: Der Strandabschnitt an der Alten Donau wird vom Kultur- und Sportverein der Wiener Linien geführt. Gemeindebedienstete zahlen 2,90 Euro für die Tageskarte, Gäste 4,30 Euro. Erholung und Abkühlung finden auch Mitarbeiter von Wien Strom - im firmeneigenen E-Werke-Bad. Für einen Mitgliedsbeitrag von zwei Euro an die Kultur- und Sportvereinigung gibt es ein umfangreiches Sportangebot.
Nationalbanker baden in Langenzersdorf
Ebenfalls einen separaten Zugang zur Alten Donau haben Bank Austria-Angestellte. Auch wenn das vielen Mitarbeitern gar nicht bekannt ist, gehört der Unicredit-Tochter das ehemalige Länderbank-Bad, das 1953 am Kaiserwasser gegründet und 1991 in "Sportanlage der Bank-Austria AG" umbenannt wurde.
Neuestes Projekt: Bis 2013 soll laut Bankangaben an der Anlage Kaiserwasser ein innovatives Sport- Erholungs- und Trainingszentrum entstehen. Abseits der Donau hat sich die Bank Austria auch in eine Sportanlage in Strebersdorf eingemietet, wo Mitarbeitern ebenfalls Bademöglichkeiten geboten werden.
In Langenzersdorf können sich Mitarbeiter der Österreichischen Nationalbank samt Familie ins kühle Nass werfen. Die Anlage wird vom Erholungs- und Sportverein der Nationalbank betrieben, der rund 2700 Mitglieder zählt.
Die Firma Shell stellt ihren Mitarbeitern - über die Betriebssportvereinigung Shell - in Floridsdorf ein 25-Meter-Becken zur Verfügung. Ursprünglich war auf dem Gelände die Raffinerie Floridsdorf beheimatet. Das Bad wird auch von externen Firmen wie IBM genützt.
Für Badespaß an kalten Tagen hat indes die Raiffeisen-Holding vorgesorgt. Ihr gehört das Diana-Erlebnisbad, das sich in unmittelbarer Nähe der Zentrale im zweiten Bezirk befindet. Mitarbeiter der Holding und der Raiffeisen Landesbank erhalten den Eintritt um ein Viertel ermäßigt.