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Firmen investieren wieder in Werbung

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Nach drei mageren Jahren soll der Werbewirtschaft nun wenigstens ein "halbfettes" Jahr bevorstehen, prognostizierte der Fachverband Werbung und Marktkommunikation am Dienstag bei der Präsentation des "Werbebarometers". Der Aufwärtstrend habe im zweiten Halbjahr 2003 eingesetzt und soll sich 2004 mit einem Plus von 3 bis 5% fortsetzen. "Wenn die Werbesteuer wegfallen würde, könnte ein zweistelliges Wachstum der Werbeausgaben erreicht werden", sagte Verbandsobmann Walter Ruttinger gegenüber der "Wiener Zeitung".


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Rund 3 Mrd. Euro wird das Werbevolumen bei den Mitgliedsbetrieben des Fachverbandes heuer betragen, erklärte Ruttinger. Zum Verband gehören rund 15.800 Mitgliedsbetriebe, wie z.B. Werbe- und PR-Agenturen; Werbe-, Ausstellung-, Messe- und Schaufenstergestalter; Werbemittelhersteller; Werbemittelverteiler; Adressenverlage, aber auch Markt- und Meinungsforschungsunternehmen. Berücksichtigt man den weitesten Ausgabenkreis - also inklusive Druckereien etc. - betrage das Volumen heuer rund 4,2 Mrd. Der Großteil werde in Massenmedien investiert, gut ein Drittel (37%) - und dieser Bereich wächst - in "below the line"-Aktivitäten wie zum Beispiel Direct Mails, PR und Sponsoring.

Turnaround im zweiten Halbjahr 2003 geschafft

Nach der jüngsten Trenderhebung, bei der mehr als 300 der größten Auftraggeber und Werbeagenturen nach ihren Einschätzungen befragt wurden, sind im zweiten Halbjahr 2003 die stärksten Impulse aus den Bereichen Kino, Außenwerbung (Plakate, city light, etc.) und den Printmedien gekommen. Im Printbereich tragen regionale Wochenzeitungen, Fachzeitschriften und Tageszeitungen positiv zu dieser Entwicklung bei, während das Werbeaufkommen in Magazinen/Illustrierten zurückgeht. Die elektronischen Medien weisen vorerst nur eine Stagnation in der Werbeentwicklung auf. Steigenden Werbebudgets im Privat-TV stehen rückläufige Trends im ORF gegenüber. Eine Analyse nach Branchen zeigt, dass aus dem Lebensmittelhandel die stärksten Steigerungen gegenüber dem vergangenen Jahr kommen. Eine rückläufige Werbeentwicklung gibt es bei der Energiewirtschaft, Freizeit/Sport, Textilien, Ernährung und Medien.

Agenturen und Firmen sind fürs neue Jahr optimistisch

Für das Jahr 2004 zeigen sich laut Werbebarometer sowohl die Agenturen als auch die Firmen zuversichtlich. Dabei sollten erstmals seit 2002 wieder alle Werbeträgergruppen Zuwächse lukrieren. "Print gewinnt mit 1,6% aufgrund des Marktanteils von etwa 50% aller Mass Media-Ausgaben betragsmäßig am meisten", analysiert Ruttinger. Prozentuell werde es in den Bereichen Internet/New Media (+9,3%), Exportwerbung (+7%), Direct Mail (+4,6%) sowie PR/Sponsoring (+3,4) die größten Zuwächse geben. Die verstärkten Investitionen in Internet/New Media würden aber zu keinem Boom bei Banner-Werbungen führen - vielmehr zählen die Befragten dazu den gesamten Aufwand für die Präsenz im Internet und der sei in Relation zum gesamten Werbevolumen verschwindend gering, rückt Ruttinger die Zahlen ins rechte Licht.

Laut Werbebarometer zeigen sich insbesondere die Befragten in Westösterreich optimistisch: Sie erwarteten Zuwächse von 5,7%. In Wien sind die Erwartungen im Vergleich dazu mit 3% eher zurückhaltend.

http://www.fachverbandwerbung.at