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Flüchtlinge setzen Hungerstreik aus

Von fib

Politik

Betrugsvorwurf gegen Diakonie.


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Wien. Die Flüchtlinge in der Votivkirche haben am Dienstagabend angekündigt, ihren Hungerstreik für zehn Tage zu unterbrechen, denn: "Wir wollen bei Kräften sein, wenn jemand mit uns verhandelt", so einer ihrer Sprecher. Seitens der Caritas ist man darüber "sehr froh und erleichtert", so Sprecher Klaus Schwertner: "Sie sind völlig geschwächt und waren selbst in Sorge".

Die Nahrungsaufnahme nach dem Hungerstreik wird nun unter medizinischer Betreuung erfolgen. Schwertner spricht gegenüber der "Wiener Zeitung" von einem "guten und wichtigen Schritt zu einer friedlichen Lösung", er hoffe nun, "dass die Politik dieses Signal annimmt".

Sollte es kein Verhandlungsangebot seitens der Regierung geben, haben die Flüchtlinge angekündigt, den Hungerstreik mit 1. Februar fortzusetzen. Seit 31 Tagen befanden sich rund 40 Flüchtlinge in der Votivkirche im Hungerstreik, vor wenigen Tagen hatte die Caritas ihre Besorgnis gemeldet, da es um ihren Gesundheitszustand immer schlechter bestellt sei. Tags zuvor habe es ein "langes, gutes" Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn und dem Wiener Caritas-Direktor Michael Landau gegeben.

Betrugs-Ermittlungen gegen Diakonie-Flüchtlingsdienst
Der Diakonie-Flüchtlingsdienst soll Flüchtlingsberatungen verrechnet haben. Diakonie-Direktor Michael Chalupka sagt, er könne sich dies nicht erklären und glaube, dass die Ermittlungen eingestellt werden. Das Innenministerium soll laut "Kurier"-Bericht im Juni 2012 eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt übermittelt haben, die daraufhin die Ermittlungen eingeleitet habe. Die Flüchtlinge sollen die Diakonie in Abtretungserklärungen bemächtigt haben, Entschädigungen zu beheben und zu quittieren. Flüchtlinge, die unrechtmäßig in Schubhaft saßen, verzichten auf Geld, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres für die Auszahlung vorstellig werden. Die Anzeiger vermuten Betrug, da Leistungen bereits pauschal abgegolten werden.