Die Ereignisse des 11. September haben mehr oder minder tiefe Spuren in den Verkehrsergebnissen des Flughafen Wien (VIE) hinterlassen. Kleinere Rückgänge bei Passagierzahlen und Flugbewegungen, aber gravierendere bei der Fracht würden Kosteneinsparungen erfordern, betonte VIE-Vorstandssprecher Herbert Kaufmann gestern vor Journalisten.
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Während der Flughafen nur 0,7% auf 11,85 Millionen bei den Passagieren und 0,6% auf 185.425 bei den Flugbewegungen verlor, ging das Frachtvolumen um 11,7% auf 159.525 t zurück. Die deshalb notwendigen Kosteneinsparungen will Kaufmann mittels Überstundereduktion und Urlaubsabbau bei den Mitarbeitern erreichen. An den Investitionsplänen will der VIE dennoch festhalten, eine endgültige Entscheidung soll aber erst 2003 fallen. Mittelfristig rechnet Kaufmann jedoch wieder mit einem Wachstum von 5% jährlich.
Die Bedeutung des Flughafens als Hub in den Osten werde künftig noch steigen, betonte Kaufmann. Die geplante EU-Osterweiterung und das steigende Einkommen in den Kandidatenländern werde das Wachstum beschleunigen. Die seit langem gewünschte Beteiligung am Flughafen Bratislava scheint nun auch in größere Nähe gerückt zu sein: Ein Regierungsbeschluss sieht die Ausgliederung aus der Hoheitsverwaltung vor. Eine BEteiligung könne jedoch die geplante dritte Piste in Wien nicht ersetzen, die Transferzeiten wären zu lang.
Bedenken äußerte der VIE-Vorstandssprecher über die mögliche Aufnahme der Swissair-Nachfolgerin Crossair in die Star Alliance. Das wäre sowohl für die heimische Austrian Airlines (AUA) als auch den VIE nicht gut, da der Flughafen Zürich als Hub an Bedeutung gewinnen würde.