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Einen Boom verzeichnet aktuell der Vienna International Airport (VIE). Osteuropaverbindungen, Low-Cost-Carrier und Langstrecke sorgen für ein zweistelliges Wachstum bei den Passagierzahlen, aber auch für knappe Kapazitäten. Abhilfe soll mit dem Ausbauprojekt "Skylink 2008" geschaffen werden.
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Herbert Kaufmann, Vorstandssprecher der Flughafen Wien AG, rechnet für das Gesamtjahr 2004 mit ca. 14,7 Millionen Passagieren, im vergleich mit 2003 ist das ein Plus von 15%. In rund vier Jahren sollen 22 Millionen Reisende abgefertigt werden können, sagte Kaufmann bei einer Veranstaltung der Austrian Business Travel Association (ABTA) am Vienna International Airport.
Die Investitionskosten für das Großprojekt "Skylink 2008" betragen insgesamt 722 Mill. Euro. Aktuell findet der VIE mit den vorhandenen zwei Pisten noch das Auslangen. Falls aber die mit dem Flughafen in Bratislava angestrebte Kooperation nicht zustande komme, werde bis 2010 eine dritte Piste erforderlich sein, meint Kaufmann.
Für das massive Wachstum macht Kaufmann allen voran drei "Driver" aus: das Osteuropageschäft, die Low-Cost-Airlines, und die Langstrecke. Große Bedeutung misst Kaufmann dem VIE als Ost-West-Drehscheibe zu. Mittlerweile liege der Transferanteil bei rund 35%, das Angebot gehe weit über den Bedarf der unmittelbaren Region hinaus. Als Mitbewerber im Transfergeschäft gelten vor allem München, wo es noch viel freie Kapazitäten gibt, im reduzierten Ausmaß auch Prag. Bratislava will Kaufmann trotz der deutlich geringeren Größe nicht unterschätzen (800.000 Passagiere 2004), spricht sich dabei für eine Kooperation und eine Abstimmung der Investitionen aus.
Überzeugt gibt sich Kaufmann von den Plänen zur Bewältigung des "Wiener Problems" Schengen. Die bisher getrennten "Schengen"- und "Non-Schengen"-Bereiche sollen in Zukunft flexibel gehandhabt werden. Jedes Gate kann dann sowohl mit als auch ohne Passkontrolle betrieben werden, die Passagierströme werden je nach Destination auf insgesamt drei Ebenen getrennt. Das werde einen guten Passagierfluss gewährleisten, so Kaufmann. Auch Flugzeuge müssen dadurch nicht mehr umgeparkt werden, wenn sie ihre Destinationen vom einen zum anderen Bereich wechseln.
CAT: Breakeven in 3 Jahren
Ein positives Resümee über die aktuelle Entwicklung des City Airport Train (CAT) zieht CAT-Geschäftsführer Walter Bogad. Gemeinsam sei es dem VIE und den ÖBB gelungen (50,1 bzw. 49,9%-Anteil am CAT) gelungen, eine Verbindung zu schaffen, die weit mehr biete als die Schnellbahn.
Mit dem "schönen grünen Zug" (Bogad), der Jet-Ambiente in modernen Doppelstockwaggons biete, seien seit dem 14. September 2003 knapp 300.000 Passagiere transportiert worden, so Bogad. Der CAT fahre 365 Tage im Jahr zwischen 05.37 und 23.36 Uhr, sei mit U-Bahn, Bus und Taxi hervorragend erreichbar. In nur 16 Minuten sei der Flughafen erreicht. Der Anteil der Schiene wurde von ca. 7 auf 14% verdoppelt (rund 7% Schnellbahn, knapp 7% CAT), berichtet Bogad.
Als besonderes Asset nennt Bogad, dass man das Gepäck bereits im Bahnhof Wien-Mitte einchecken kann. "Gerade in den Sommermonaten, wo man am VIE lange Warteschlangen in Kauf nehmen musste, wurde dieses Angebot besonders geschätzt", so Bogad. Mittlerweile reicht es, dass man 75 Minuten vor dem Abflug eincheckt. Der City-Check-in ist zur Zeit für alle Star-Alliance-Partner sowie für Air Berlin und Fly Niki möglich, wobei Bogad auf die Nutzung des Angebots durch viele weitere Airlines hofft
Kritik an den CAT-Preisen will Bogad nicht gelten lassen. Single-Tickets kosten zwar 9 Euro (Return 16 Euro), 10 Fahrten-Blocks gebe es aber bereits für 70 Euro, und für Großkunden gebe es ohnehin flexible Lösungen (Ermäßigung auch für ÖBB-Vorteilscard-Besitzer). Zum Businessplan meint Bogad, man wolle in drei Jahren den Breakeven erreichen und liege aktuell gut im Plan. Kürzere Intervalle werden überlegt, "wenn es sich rechnet, werden wird's tun", so Bogad.