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Der börsenotierte Flughafen Wien (VIE) kann so wie für 1998 auch für das vergangene Jahr wieder ein ausgezeichnetes Ergebnis vorweisen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg | um 19,2% auf 1,25 Mrd. Schilling, der Jahresüberschuss kletterte um 8,5% auf 770 Mill. Schilling.
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Die Zahl der Passagiere erhöhte sich um 5,3% auf 11,2 Millionen. Trotz der Türkei-Krise und des damit verbundenen Rückganges der Charterpassagiere um 0,7% lag das Verkehrsaufkommen im Plan. Man
werde der Hauptversammlung (HV) vorschlagen, die Dividende von 20 auf 22 Schilling zu erhöhen, sagte VIE-Vorstandsdirektor Herbert Kaufmann gestern in der Bilanzpressekonferenz.
Was die anstehende Privatisierung angehe, so habe der Vorstand keine Präferenzen bezüglich neuer Eigentümer. Jedenfalls könne kein Eigentümer Einfluss auf die Preispolitik des VIE nehmen, unabhängig
von der Größe seines Anteils, sagte Kaufmann unter Bezug auf das von den Austrian Airlines bekundete Interesse an einem Einstieg. Schließlich müsste der Ausbau des Flughafens aus den Erträgen
finanziert werden. Das Thema Aktienrückkauf von 10% sei immer noch interessant, aber nur unter der Voraussetzung, dass der Streubesitz zumindest gleichbleibe. Dafür wolle man eine ao. HV ansetzen,
sagte Kaufmann.
Das prognostizierte Passagierwachstum von jährlich 6 bis 7% werde heuer im Bereich Bodenabfertigung von der VAS, einer Tochter des Frankfurter Flughafens, geschluckt. Der Marktanteil werde daher von
100 auf 95% sinken, erklärte Vorstandsdirektor Gerhard Schmid.
Um das erwartete Verkehrsaufkommen von rund 7% jährlich bewältigen zu können, sei die Parallelpiste bis 2010 notwendig. Das Verständnis in der Bevölkerung sei vorhanden, da der Flughafen ein
Wirtschaftsmotor der Region sei, sagte Kaufmann. Jede Million Passagiere schaffe schließlich 1.000 Arbeitsplätze.
Im 1. Quartal 2000 war die Verkehrsentwicklung schwächer als erwartet: Während es um 6,5% mehr Flugbewegungen gab, betrug das Passagierwachstum nur 1,8%. Kaufmann führte dies u.a. auf den Y2K-Effekt,
den Wechsel der AUA zur Star Alliance und die späten Ostern zurück.