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Flugzeugzulieferer FACC: Androsch für Totalverkauf

Von Karl Leban

Wirtschaft

"Wir können strategisch leider nichts beitragen." | Wien. Geht es nach Hannes Androsch, führt am Totalverkauf des Flugzeugzulieferers FACC kein Weg vorbei. "Das Unternehmen ist eine Zehner-Potenz zu klein für das globale Spiel. Es braucht frisches Geld, um sich strategisch aufzustellen", erklärt Androsch, der über die Salinen Austria FACC-Miteigentümer ist. "Das Geld könnten wir zur Not auftreiben, strategisch hätten wir aber nichts beizutragen."


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Eine Minderheit zu behalten würde daher wenig Sinn machen, betont Androsch.

Er ist gerade dabei, die Miteigentümer - neben den Salinen (47,5 Prozent) sind das die Skifabrik Fischer (47,5 Prozent) und FACC-Chef Walter Stephan (fünf Prozent) - auf seine Linie bei dem bereits angelaufenen Verkauf einzuschwören. Androschs Partner Ludwig Scharinger, Chef der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, und Fischer Ski sind zwar dafür, FACC mehrheitlich abzugeben, nicht jedoch die gesamte Firma.

Von den strategischen Interessenten, an die sich die Verkaufspläne richten, hätten indes alle "signalisiert, für 100 Prozent bieten zu wollen", sagt Androsch zur "Wiener Zeitung".

Verkauf noch im Herbst

Die Deutsche Bank erstellt derzeit die Liste mit den in Frage kommenden Interessenten. Wer bei FACC künftig Regie führt, soll laut Androsch im Spätherbst fixiert werden. Entschieden werde das Rennen voraussichtlich zwischen drei bis vier Kandidaten, wobei die heißesten aus Asien und den USA kämen.

FACC ist gezwungen, mit den großen Flugzeugbauern wie Airbus und Boeing mitzuwachsen, um als Zulieferer überleben zu können. Zwischen 150 und 250 Mio. Euro müsste der zukünftige Partner bei den Innviertlern einschießen, um für einen größeren Aktionsradius zu sorgen - und vor allem für eine Produktion im Dollar-Raum, die das Geschäft beflügeln würde. Wegen des schwachen Dollars schreibt FACC derzeit Verluste.