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Dass Marc Janko beim neuen ÖFB-Teamchef Franco Foda nicht ganz oben angeschrieben ist - und wohl auch deshalb nicht in den Kader für das kommende Testspiel gegen Uruguay berufen wurde -, hat ja der geneigte Fan bereits am Dienstag im ORF in Erfahrung bringen können. Auf die direkte Frage, ob er Janko ins Trainingslager nach Spanien mitnehmen werde, antwortete der Trainer ausweichend. "Ich werde mit allen Spielern sprechen, auch mit jenen, die ich nicht einlade. Und so gesehen wird es da keine Probleme geben", sagte er. Den Namen des gedienten Legionärs (aktuell bei Sparta Prag) nahm Foda nicht einmal in den Mund.
Rückblickend war diese Absage, die man zwischen den Zeilen klar herauslesen konnte, nicht sehr schmeichelhaft. Einem Nationalteam-Spieler, der in 66 Einsätzen immerhin 28 Mal für Österreich getroffen hat, hätte man auch in einer respektvolleren Art den kommenden Pensionsbescheid ausstellen können, anstatt mit Worten wie "nicht einladen" und "Problem" zu hantieren. Einem Marcel Koller wäre das wohl nicht passiert, und er hätte über den 34-Jährigen zumindest ein Wort des Lobes verloren. Viel mehr braucht es auch nicht. Die Gefahr, deswegen gleich als zu "weich" und "sensibel" verunglimpft zu werden, ist gering. Dass Janko auf die Entscheidung via Twitter mit Humor reagierte ("Franco ohne Janko"), soll über den Faux-pas nicht hinwegtäuschen.
Das bedeutet aber nicht, dass Foda nicht das Zeug hat, zu den Spielern einen guten Draht zu finden. Ob ihm das gelingt, wird unter anderem das Beispiel Kevin Wimmer zeigen. Zwar ist der 24-jährige Innenverteidiger seit 2015 in der englischen Premier League (aktuell bei Stoke) aktiv, dort aber nur wenig zur Geltung gekommen. Ähnliches gilt auch für die Nationalmannschaft. Will Foda aus Wimmer einen Sieger-typen machen, wird er seine Strategie (und Worte) mit viel Bedacht wählen müssen.