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Fonds für erneuerbare Energien geplant

Von WZ-Korrespondentin Carola Palzecki

Wirtschaft

Schwerpunkte Biomasse und Energieausbeute. | Atomenergie hat trotzdem Vorrang. | Pressburg . Die Slowakei plant in Kürze die Auflage eines Spezialfonds für erneuerbare Energien. Der Fonds wurde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission als eigenständiges Finanzierungsinstrument neben den Strukturfonds entwickelt.


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Über diesen Fonds sollen vor allem Initiativen zum vermehrten Einsatz von Biomasse und zu einer verbesserten Energieausbeute gefördert werden. Das teilten Vertreter des Wirtschaftsministeriums kürzlich am Rande des Festivals "Ekotopfilm" in Pressburg mit.

Unterstützt werden sollen auch Projekte zur Entwicklung alternativer Kraftstoffe. Hier ist das Land mit der Eröffnung eines Werks zur Herstellung von Biotreibstoff schon im Vorjahr als vergleichsweise fortschrittlich in Erscheinung getreten. Denn bisher produziert der Betrieb im westslowakischen Leopoldov zumindest in Mitteleuropa noch konkurrenzlos.

Zu Lasten der Effizienz

Allerdings hat die Atomenergie für die slowakische Regierung auch in Zukunft Priorität. Energiepolitik müsse sich auch rechnen, hieß es, und wegen des anhaltenden Wirtschaftsbooms müsse die Energieproduktion relativ rasch gesteigert werden. Deshalb stünden die intensive Nutzung und der Ausbau der Kapazitäten des Atomkraftwerks Mochovce ganz oben auf der Agenda.

Aus genau diesem Grund bezeichnen Umweltschützer die Ankündigungen der Regierung als "enttäuschend" und "wenig glaubwürdig". Eine solche Politik gehe nämlich zu Lasten der Forschung auf den Gebieten regenerative Energien und Energieeffizienz.

Insgesamt will sich die Slowakei bis zum Jahr 2030 in Europa als bedeutender Standort vor allem für die Beförderung, aber auch für die Verteilung und Speicherung von Energieträgern profilieren. In Zusammenarbeit mit Österreich soll beispielsweise an der Grenze zwischen beiden Ländern ein großes Gaslager entstehen.

Darüber hinaus will das Land, das bisher vollständig von Gaslieferungen aus Russland abhängig ist, andere Energiebezugsquellen erschließen.

Gas aus Algerien

Gas soll in Zukunft unter anderem auch aus Algerien bezogen werden. Anders lasse sich eine langfristig sichere Energieversorgung nicht garantieren.