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Volksmusik - wer denkt dabei nicht zuerst an TV-Sendungen mit Moderatoren in Fönwelle und blonden Mèchen? An vollbusige Dirndltrutscherln? Zugegeben, dies sind alles Klischees, die das Fernsehen prägt. Der ehemalige heimische Rocker Wilfried beschäftigt sich nunmehr mit Volksmusik, die mit Schlager und volkstümlicher Musik brutal in einen Topf geworfen wird - dies erfährt man im dieswöchigen Ö1-"Radiokolleg", das sich auf "Wurzelsuche 2.0" begibt. Ein Upgrade der traditionellen Volksmusik, sozusagen. Hubert von Goisern hat dies mit seinem sogar in der Hitparade vertretenen "brenna tuats guat" bereits geschafft. Die Genre-übergreifende Volksmusik, die zusehends salonfähiger wird, ist aber nur ein Aspekt, den die Sendungsgestalter aufgreifen. Umfangreich wurde hier recherchiert: mit Forschern, alteingesessenen und jungen Musikern über ihren Zugang zur Tradition gesprochen, der sprachliche Aspekt und natürlich auch der gesellschaftliche Hintergrund beleuchtet.
Hausmusik oder Musikanten-Stammtisch, Wienerlied-Abende oder Jodel-Treffen (Wilfried: "Jodeln ist ganz einfach dort, wo halt die Stimme umschnackerlt"), auch Klezmer- und Celtic-Sessions haben natürlich mit der Klischee-Fönwelle gar nichts gemein. Umso wichtiger ist hier die Sensibilisierung der leider - im Vergleich zu Mainstream-Radiosendern - geringen Hörerschaft. Wobei: Diese zählt vermutlich nicht zu jener, die Volksmusik auf den "Musikantenstadl" reduziert.