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Förderdschungel gerodet

Von Christina Mondolfo

Wirtschaft

Mit dem zwar breit gestreuten, aber unübersichtlichen Angebot bei den Förderprogrammen für Unternehmen in Österreich ist seit 1. Oktober Schluss: Die Austria Wirtschaftsservice Förderbank (AWS) hat verschiedene heimische Institutionen und Förderungen unter einem Dach vereint.


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Die bestehenden Einrichtungen Finanzierungsgarantie-Gesellschaft (FGG), BÜRGES Förderungsbank (BÜRGES) und die betriebliche Arbeitsmarktförderung wurden bereits in die neue Gesellschaft zusammengeführt, ab Jänner 2003 kommt noch die Innovationsagentur dazu. Der ERP-Fonds bleibt rechtlich selbstständig, ist jedoch über personelle Verschränkungen organisatorisch mit der AWS verbunden.

Die AWS solle ein Kompetenzzentrum für die Wirtschaftsförderung werden, betonten die beiden AWS-Geschäftsführer Peter Takacs und Percival Pachta-Rayhofen am Donnerstag vor Journalisten. Im nächsten Jahr werde der Schwerpunkt auf der Unterstützung von Unternehmensgründungen sowie von kleinen- und mittleren Unternehmen (KMU) liegen. Dazu wolle man jedoch auch innovative Finanzierungsinstrumente etablieren: AWS wolle daher Impulse zum Aufbau eines funktionierenden Marktes für Venture Capital und Private Equity setzen. Das sei auch im Hinblick auf Basel II und die EU-Osterweiterung von großer Bedeutung, sagte Takacs. Waren es heuer 1.600 Unternehmen, die von den verschiedenen Fördereinrichtungen betreut wurden, so sollen es im nächsten Jahr 2.000 sein.

Bildung eines KMU-Pools

Um auch nicht börsefähigen KMU den Zugang zum Kapitalmarkt zu ermöglichen, will die AWS einen KMU-Pool schafen, in dem ebendiese KMU zusammengeführt werden sollen. Eigentümeranteile bleiben erhalten, und Anleger können sich daran beteiligen, ohne allerdings ein Mitspracherecht zu haben, erklärte Takacs. Mit diesem Pool könnte auch das Nachfolgeproblem bei den KMU besser gelöst werden, zeigte sich Pachta-Rayhofen überzeugt.

Aufgrund der Neuwahlen im November gebe es für 2003 noch kein fixes Budget, die Programmplanung werde dem Ministerrat aber Ende nächster Woche vorgelegt, so Takacs. Er gehe jedoch davon aus, dass so wie heuer ein Betrag von 110 Mill. Euro zur Verfügung stehen werde.