20 Stunden vor Ablauf der vereinbarten Frist war es gestern, Mittwoch, knapp vor vier Uhr früh, soweit: AUA und Lauda Air bekommen einen gemeinsamen Kollektivvertrag, die Sparte "Flugbetrieb" der Lauda Air wird - siehe heutiges "Amtsblatt", Seite 36 - abgespalten und von der AUA übernommen.
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Durchbruch im AUA-Tarifkonflikt: Die Verhandlungen um einen gemeinsamen Kollektivvertrag des fliegenden Personals von Austrian Airlines (AUA) und Lauda Air sind "erfolgreich abgeschlossen". Der Einigung vorausgegangen war eine Marathon-Verhandlungsrunde, an der auch die Chefs der beiden Sozialpartner Fritz Verzetnitsch (ÖGB) und Christoph Leitl (Wirtschaftskammer Österreich) beteiligt waren - und, so die Beteiligten, mit "Augenmaß" vermittelten.
Wie geplant, wird der gemeinsame Flugbetrieb in der neuen Form schon mit Juni 2004 operativ werden. "Durch die substanzielle Veränderung des bisherigen Austrian Bord-KV konnte eine wettbewerbsfähige Voraussetzung für Expansion geschaffen werden", resümierte Vorstandsvorsitzender Vagn Sörensen. Laut AUA-Betriebsratsvorsitzendem Rudolf Novak ist es gelungen, "nicht nur faire, sondern auch sozial ausgewogene Bedingungen für bestehende und zukünftige Kollegen" zu gestalten. Einem "Formationsflug" stehe damit nichts mehr im Wege, alle Streikdrohungen sind vom Tisch. Letzte Details werden noch in einer "redaktionellen Endfassung" "für alle verständlich" formuliert, hieß es. Kernpunkte: Die AUA-Piloten verzichten auf 3% zukünftiger Inflationsabgeltung bzw. Gehaltserhöhung, die Gehälter der Lauda-Piloten werden angehoben. Unterschrieben wurde der gemeinsame KV, der die bisherigen Kollektivverträge von AUA und Lauda Air schon per heute ablösen soll, Mittwoch gegen 4 Uhr früh in der Zentrale des Gewerkschaftsbundes, der AUA-Aufsichtsrat stimmte am Nachmittag formell zu.