"Für den Produktionsstandort Österreich ist Innovation das Wichtigste", betonte Wiebo Vaartjes, Generaldirektor von Philips Österreich, am Freitag vor Journalisten. Dazu sei für das Unternehmen ein innovationsfreundliches Umfeld nötig.
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"Die Forschung braucht einen langen Atem", und "wenn die Innovationspflanzen nicht gegossen werden, werden sie nicht sprießen," schlug Markus Posch, Personal- und Innovationschef, in dieselbe Kerbe. Philips Österreich habe eine Reihe von Projekten mit dem Forschungsförderungsfonds (FFF) laufen - sollten die staatlichen Mittel weiter gekürzt werden, müsse manches Produkt anderswo entwickelt und produziert werden. Die Reduktion der Fördermittel wäre zwar für heuer noch nicht schlagend, aber in zwei Jahren könnte das bereits einen Mitarbeiterabbau bedeuten, skizzierte Posch ein nicht sehr erfreuliches Szenario.
Im Klagenfurter Werk, wo Haushalts- und Körperpflegegeräte erzeugt werden, konnten durch Arbeitszeitverkürzung zwanzig Arbeitsplätze gerettet werden. Das Werk mit 500 Mitarbeitern könne sich gut behaupten, der Standort sei derzeit gesichert. Eine Garantie gebe es langfristig aber nicht. Im ehemaligen Werk Lebring, das im Vorjahr geschlossen wurde, soll ein Technologiepark entstehen. Wenn innerhalb von drei Jahren 250 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, müsse man die öffentliche Förderung nicht zurückzahlen, so Posch weiter.
In Österreich unterhält der Philips-Konzern derzeit sieben Kompetenzzentren für High-Tech-Entwicklung und Produktion in Wien, Klagenfurt und Gratkorn. Jüngster Verantwortungsbereich sind drahtlose Computerübertragungen (Bluetooth), wovon kabellose Kopfhörer bereits auf dem Markt sind. Der Gesamtumsatz von Philips Austria fiel 2002 auf 1,051 (1,46) Mrd. Euro. Der Rückgang habe aus der Schließung des Videorecorderwerks sowie aus dem Verkauf der Bereiche Faxgeräte, Payer Rasierapparate und Contract Manufacturing resultiert, erklärte Vaartjes. Die Exportquote betrug 98%, der Exportumsatz stieg um 3,3%, der Inlandsvertrieb hingegen stagnierte. Beim Österreich-Geschäft dominiert die Konsumelektronik mit 35% Umsatzanteil, gefolgt von Lichttechnik (18%), Medizintechnik (17%) und Halbleiter (11%).