Rund 250 Mill. bis 300 Mill. Schilling benötigt die Kfz-Zubehörkette Forstinger, um neu durchzustarten.
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Die Übernahme der PS-Märkte vor rund drei Jahren habe das Familienunternehmen in die Insolvenz schlittern lassen, sagte Bruno Schlintner, der seit Anfang April 2001 als Geschäftsführer der Forstinger Handels GmbH fungiert, gestern, Donnerstag, in einem Pressegespräch. Die 40%-ige Ausgleichsquote wurde vergangene Woche angenommen.
Der neue Partner, der die Umwandlung in ein dienstleistungsorientiertes Unternehmen ermöglichen soll, könne sowohl ein strategischer als auch ein Finanzinvestor sein, meinte Schlintner. Er schätzt, dass der Einstieg bis zum Ende des Jahres über die Bühne geht. Das Unternehmen stehe jedenfalls nicht zur Disposition, um dann "filetiert" zu werden, so der Geschäftstführer.
Beim Ausbau der Serviceleistungen, die gemeinsam mit den dadurch initiierten Handelsumsätzen mehr als die Hälfte des Umsatzes bringen, setzt Forstinger nun auf Markenartikel und verstärkte Mitarbeiterschulung in der eigenen Akademie.
Für das laufende Jahr erwartet Schlintner einen Umsatz von rund 2,2 Mrd. Schilling, das entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang um 7%. Die Zahl der Mitarbeiter liegt derzeit bei knapp 1.100. Falls die notwendige Kapitalspritze rechtzeitig eintrifft, könnte der Turnaround in zwei bis drei Jahren erreicht werden.
Als Quote für die Gläubiger sollen heuer und 2002 jeweils 5% ausgezahlt werden, 2003 soll der Rest getilgt sein. Zur Bewältigung der Krise hätten neben den Gläubigern auch die Mitarbeiter des Unternehmens sowie die Leasingfirmen und der "Hausherr" vieler Filialen - der frühere PS-Märkte-Eigentümer Karlheinz Essl, beigetragen. Auch der Kreditgeber, die Bank Austria, habe durch Konzessionen bei den Quotenzahlungen großen Anteil am Zustandekommen des Ausgleichs, so Schlintner.