Angesagte Revolutionen finden in aller Regel nicht statt. Interims-Parteiobmann Herbert Haupt ging gestärkt aus der sonntäglichen Krisensitzung des Bundesparteivorstandes hervor. Seine Wahl zum Obmann beim Sonderparteitag am Sonntag steht damit so gut wie fest. Gestern bekräftigte Haupt nochmals seine Bereitschaft zu einer Neuauflage von Schwarz-Blau, rechtfertigte die Änderungen im FP-Verhandlungsteam und war überzeugt, die vorgestrige Vorstandssitzung sei die letzte Sitzung eines Bundesgremiums gewesen, an der Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider teilgenommen hat.
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Die Anhänger eines Neubeginns in der FPÖ, die ihre Hoffnungen auf Ex-Klubobmann Norbert Gugerbauer setzten, sind - geht man nach den Ergebnissen der Krisensitzung von Sonntag - gescheitert. Bis auf Änderungen beim Verhandlungsteam konnten sie nichts Handfestes erreichen: Kärntens Landtagspräsident Jörg Freunschlag ersetzt Martin Strutz, neu sind Verteidigungsminister Herbert Scheibner und Klubchef Karl Schweitzer. Entsprechend enttäuscht reagierten zwei Wortführer der "Anti-Knittelfelder", die scheidenden Abgeordneten Harald Ofner und Alois Pumberger. Für Letzteren ist nun "Rettung kaum noch möglich".
Schon am Sonntag hatte Haider bekräftigt, bis 2004 Landeshauptmann zu bleiben und zum wiederholten Mal bundespolitische Abstinenz gelobt. Haupt zeigte sich gestern überzeugt, dass dies diesmal daran halten wird: Die Sitzung sei die letzte eines FP-Bundesgremiums gewesen, an der Haider teilgenommen habe, so Haupt.
Zwar fürchte er sich nicht, die FPÖ wieder in Opposition zu führen, doch zeigte er sich überzeugt, dass "Schüssel zu einer geeinten FPÖ nicht Nein" sagen könne, so Haupt.
Nach seiner Nominierung zum Obmann-Kandidaten rechnet Haupt damit, auch tatsächlich gewählt zu werden. Mit seinem möglichen Gegenkandidaten Gugerbauer habe er zwei Mal gesprochen, der Inhalt der Gespräche sei jedoch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Nicht neu gewählt werden am Sonntag Haupts Stellvertreter. Er will an dem bisherigen Team - Magda Bleckmann, Thomas Prinzhorn, Max Walch - festhalten. Einen weiteren Parteitag zu Jahresbeginn schloss er aus. Diesen hatte Scheibner gefordert, um ein etwaiges Verhandlungsergebnis von der Basis absegnen zu lassen und so ein zweites "Knittelfeld" zu verhindern.