Ab dem kommenden Schuljahr werden Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen verpflichtend in eigenen Förderklassen unterrichtet. Mit den Sprachförderklassen wird eine positive und schnellere Integration von ausländischen Kindern erfüllt.
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Nach der steuerlichen Entlastung von Familien folgte jetzt der Bildungsbereich, wo ab dem kommenden Schuljahr Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen ab dem Volksschulalter verpflichtend in eigenen Förderklassen unterrichtet werden. Damit wurde eine langjährige und zentrale FPÖ-Forderung von der Bundesregierung umgesetzt und im letzten Ministerrat beschlossen.
Die Einstufung soll künftig auf Basis standardisierter Sprachfeststellungen erfolgen. Diese sollen an den Schulstandorten verbindlich angewendet werden. Damit folgt man dem Beispiel Finnlands, wo dies erfolgreich funktioniert. Den Kindern bringt dies bessere Bildungs- und Berufschancen. Die Eröffnung einer Deutschförderklasse ist ab sechs Schülerinnen und Schülern am Schulstandort verpflichtend. Der Unterricht wird von einschlägig qualifiziertem Personal abgehalten. Von der 1. bis zur 4. Schulstufe stehen 15 Wochenstunden intensives Sprachtraining am Programm, von der 5. bis zur 8. Schulstufe 20 Wochenstunden. Der Besuch der Deutschförderklasse ist so lange verbindlich, bis der Übertritt des Schülers aufgrund der standardisierten Testergebnisse in die Regelklasse nachweislich möglich ist, aber spätestens nach vier Semestern.
Ebenso vorgesehen ist, dass das Beherrschen der Unterrichtssprache Deutsch als Kriterium der Schulreife entsprechend rechtlich verankert wird und jene Schülerinnen und Schüler, die am Beginn der Schulpflicht über erhebliche Sprachdefizite verfügen, eine Deutschförderklasse besuchen sollen. Mit der Umsetzung des Projekts wird bereits im kommenden Schuljahr begonnen.
Kinder mit deutscher Muttersprache sind in vielen öffentlichen Wiener Volksschulklassen mittlerweile die Minderheit. Dadurch werden die österreichischen Kinder im Lernfortkommen gebremst und gehindert. Daher ist es vollkommen logisch, dass Kinder mit Deutschdefiziten in eigenen Klassen die Sprache erlernen, um dann dem Regelunterricht ausreichend folgen zu können. Nach der jahrelangen Verhinderungspolitik der SPÖ setzen wir somit auch in der Bundesregierung neue Maßstäbe bei der Integration. Denn mit den Sprachförderklassen wird eine positive und schnellere Integration von ausländischen Kindern erfüllt.
Die bedauerliche Konsequenz der bisherigen Bildungspolitik der SPÖ ist zuletzt im Dezember mit der katastrophalen Lesekompetenz beim Pirls-Test der Schüler in der 4. Klasse Volksschule ans Tageslicht gekommen: Bereits jeder sechste Volksschulabgänger gehört zu der "Risikogruppe", die einfachste Texte nicht einmal sinnerfassend verstehen kann. Hier ist das rasche Gegensteuern der Regierung sehr zu begrüßen, da diese Kinder wegen der Sprachdefizite dem Regelunterricht in der Sekundarstufe, also Haupt- oder Mittelschule, nicht folgen könnten. Dieser Generation wäre mit der Fortsetzung der falschen Bildungspolitik die Zukunft gestohlen worden. Daher begrüße ich diese rasche Einigung und die Umsetzung mit dem kommenden Schuljahr.