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Fragen & Antworten zur Vogelgrippe

Von WZOnline, Gerald Jatzek

Wissen

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H5N1-Virus
© Grafik: Y-T Wu / Academia Sinica

Was ist die Vogelgrippe?
Die Vogelgrippe ist eine weltweit verbreitete Grippekrankheit bei Vögeln. Es sind mehr als 30  Subtypen des Virus bekannt. Influenza A (H5N1) ist ein Subtyp des Influenza-A-Virus, das bei Vögeln gefunden wird und zwei unterschiedliche Erkrankungsformen auslösen kann:

- Niedrigpathogene Form (Low Pathogenic Avian Influenza) Die leichte Form ist bei Geflügel oft nur an zerzausten Federn oder einem Rückgang der Eierproduktion erkennbar.

- Hochpathogene Form (Highly Pathogenic Avian Influenza): Die Krankheit endet fast immer nach kurzer Zeit tödlich. Die in Asien verbreiteten Viren des Subtyps H5N1 gelten als hochpathogen für Vögel.

Daneben gibt es noch andere Formen der Vogelgrippe, etwa H7-Viren, die nicht auf Menschen übertragbar sind.

Welche Varianten des Virus sind bekannt?
- H5-Viren, insbesonders H5N1 - für den Menschen gefährlich
- H7-Viren - bislang sind weltweit nur zwei Übertragungen auf Menschen bekannt.

Welcher Subtyp wurde in Vorarlberg gefunden?
Der im November 2016 in Vorarlberg gefundene Typus H5N8. Er ist seit 1983 bekannt.

Ist H5N8 gefährlich für den Menschen?
Eine Übertragung von H5N8-Virus auf Säugetiere wurde noch nie beobachtet. Daher gilt das Virus als ungefährlich für Menschen.

Woran erkennt man die Vogelgrippe bei Hühnern?
Kamm und Kehllappen werden schwarz, die Tiere haben hohes Fieber und Durchfall, fressen kaum und leiden unter Atemnot.

Wie rasch erfolgt die Ansteckung unter Hühnern?
Die Inkubationszeit beträgt drei bis vierzehn Tage.

Was passiert, wenn die Vogelgrippe in einem Zuchtbetrieb nachgewiesen wird
In diesem Fall werden alle Vögel des Betriebs getötet und entsorgt. Der Betrieb wird gesperrt und komplett desinfiziert.

Befällt die Vogelgrippe auch andere Tierarten?
Im Februar 2005 wurde die Geflügelpest in Thailand bei Katzen nachgewiesen. Die Universitätsklinik Bangkok fand das Virus bei zwei Hauskatzen, einem Tiger und einem Leoparden. Im März 2006 wurde das Vogelgrippe-Virus in Österreich bei Katzen nachgewiesen. Katzen sollten daher unbedingt im Haus bleiben.

Wie wird die Vogelgrippe auf den Menschen übertragen?

Das Virus H5N1 wird auf den Menschen durch Kontakt zu Hühnern und Wasservögeln übertragen. Die Vögel scheiden das Virus mit dem Kot aus, so dass die Inhalation kontaminierter Staubpartikel oder mangelnde Händehygiene vermutlich die hauptsächlichen Übertragungswege darstellen. Eine Übertragung durch den Verzehr von durchgekochtem Vogelfleisch oder durchgekochten Eiern ist bislang nicht nachgewiesen. Erkrankungen sind selten und kamen bislang nur in Südostasien vor.

Wie groß ist das Risiko an Vogelgrippe zu erkranken?
Das Risiko einer H5N1-Infektion gilt als sehr gering.

Kann die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch übertragen werden?
Bislang ist keine Variante der Vogelgrippe bekannt, die von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Weltgesundheitsorganisation WHO meint aber, dass es zu einer Mutation kommen könne.

Wie verläuft eine Erkrankung an der Influenza A (H5N1) bei Menschen?
Die Symptome sind wie bei einer schweren Grippe und beginnen zwei bis fünf Tage nach der Ansteckung. Kopf- und Halsschmerzen, Husten und Gliederbeschwerden werden von hohem Fieber begleitet. Im weiteren Verlauf entwickelt sich meist eine Lungenentzündung, die zum Lungenversagen und damit zum Tod führen kann.

Wie gefährlich ist eine Erkrankung an der Influenza A (H5N1) für Menschen?
Mehr als die Hälfte der Personen mit einer bestätigten Influenza-A-(H5N1)-Infektion sind daran gestorben. Allerdings kann daraus nicht auf die Gefährlichkeit bei einer massiven Weiterverbreitung geschlossen werden.

Hilft eine herkömmliche Grippeimpfung?
Eine normale Grippeimpfung schützt nicht vor der Influenza A (H5N1). Wer in ein Gebiet reist, in dem die Vogelgrippe nachgewiesen ist, sollte sich dennoch impfen lassen. Damit soll eine Mutation der beiden Grippeviren verhindert werden, die eine Pandemie auslösen könnte.

Gibt es einen Impfstoff gegen Influenza A (H5N1)?
Zur Zeit existiert kein Impfstoff gegen Influenza A (H5N1), es wird aber danach geforscht. Effektiv können die antiviralen Grippemedikamente Relenza (Zanamivir) von Glaxo Smith Kline und Tamiflu (Oseltamivir) von
Roche eingesetzt werden.

Wie schütze ich mich auf Reisen in betroffene Gebiete?
- Kein Verzehr von nicht durchkochtem Vogelfleisch und nicht durchgekochten Eiern.
- Kein Kontakt mit Hühnern und Wasservögeln.
- Hygienische Vorsichtsmaßnahmen (Händewaschen).

Weshalb kann man nicht einen Impfstoff auf Vorrat entwickeln?
Ein Impfstoff kann nicht entwickelt werden, weil niemand weiß, wie das
mutierte Virus aussehen würde.

Unter welchen Namen ist die Vogelgrippe noch bekannt?
Geflügelpest, aviäre Influenza, Avian Flu, Highly Pathogenic Avian Influenza, HPAI.

(Quellen für die Grundlagen: Agenturen, Schweizer Bundesamt für Gesundheit, Robert Koch-Institut, WHO, Wikipedia)