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Eine jener Hörfunksendungen, die ich so gut wie nie versäume, ist "Im Gespräch", jeden Donnerstagabend um 21.01 Uhr im Programm Ö1. Die Themen sind so vielfältig wie die Gäste dieses intelligenten Radio-Talks: Doris Stoisser sprach letztens mit dem Schriftsteller Erich Hackl über dessen neues Werk "Die Hochzeit von Auschwitz", und man erfuhr einiges über den Umgang des Autors Hackl mit dem schwierigen Grenzbereich von Dichtung und Wirklichkeit, von Fakten und Fiction.
Letzte Woche zu Gast bei Johanna Schmidtkunz: Die Physikerin Felicitas Pauss, deren Forschungsschwerpunkt in jenem Bereich liegt, der auch die moderne Philosophie (und künftige Theologie?) entscheidend mitprägt: die Elementarteilchen und deren Wechselwirkungen.
Ohne die unbestrittene Kompetenz der oben erwähnten Gastgeberinnen in Zweifel ziehen zu wollen, ist mein Lieblings-"Im Gespräch"-Führer Peter Huemer. Der ORF-Parade-Intellektuelle, leider von den Bildschirmen verschwunden und auch im Radio immer seltener zu hören, stellt nicht nur Fragen, die oft brillanter sind als die Antwort darauf, er vermag es auch, ein echtes Gespräch zu führen. Bei Huemer hat man niemals den Eindruck, dass ein Fragenkatalog präsentiert wird. Er geht auf seine Gäste ein, beharrlich und gleichzeitig wendig-gewandt. Die Frage, die man als Hörer auch gerne anbringen würde: Peter Huemer stellt sie unter Garantie. Das nächste Mal an diesem Donnerstag, wenn der Sachbuchautor Egmont Koch "Im Gespräch" über die Menschenversuche der CIA berichtet.