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Die so genannte Schweinegrippe stellt eine Variante des Subtyps H1N1 der Influenza-A-Viren dar. Sie ist seit dem März 2009 bekannt.
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Wie lautet die korrekte Bezeichnung?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet die wissenschaftliche Bezeichnung A/H1N1 oder H1N1 A. Wissenschaftler lehnen den Namen Schweinegrippe ab, weil dieser eine Lebensmittelinfektion suggeriert.
Was ist die Schweinegrippe (A/H1N1)?
Es handelt sich um eine virale Erkrankung der Atemwege. Seit März 2009 ist eine Mutation des Virus bekannt, die von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.
Weshalb ist das Virus so erfolgreich?
Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass das A/H1N1 aus Bestandteilen eines Schweinevirus, eines Vogelvirus und eines humanen Grippevirus besteht. Darauf ist die körpereigene Immunabwehr nicht vorbereitet.
Wie gefährlich ist A/H1N1?
Wie andere Grippearten kann eine Erkrankung an H1N1 von leicht bis lebensgefährdend reichen. Aufgrund der geringen Anzahl der Erkrankten existieren keine verlässlichen Zahlen zur Sterblichkeitsrate. Szenarien zu Grippeepidemien kommen in industrialisierten Ländern auf eine Todesrate von 1,5 bis 4 Prozent.
"Wir sehen nicht die Merkzeichen für die Virulenz, die in dem Virus von 1918 festgestellt wurden", sagte Nancy Cox von US-Zentrum für Seuchenkontrolle und Prävention (CDC) am 1. Mai 2009. Bei den fehlenden Genen handle es sich um Abschnitte, die den Auslöser der Spanischen Grippe so tödlich gemacht hat.
Welche Symptome zeigen Erkrankte?
Die Symptome ähneln denen einer normalen Grippe und umfassen Fieber, Kopfweh, Husten, Halsschmerzen, Gelenksschmerzen, Frösteln und Müdigkeit. In einigen Fällen wird von Erbrechen und Durchfall berichtet.
+++ Wie verbreitet sich das H1N1 Virus?
Die Verbreitung erfolgt in erster Linie durch Husten und Niesen. Möglich ist auch eine Ansteckung durch Aufnahme des Virus mit den Fingern, wenn sich anschließend selbst am Mund, an der Nase oder an den Augen berührt.
Wie lange kann das Virus außerhalb des Körpers überleben?
Die Frage ist bei H1N1 nicht geklärt. Als maximale Überlebenszeit von Viren außerhalb des Körpers gelten zwei Stunden.
Wann können Infizierte jemanden anstecken?
Infizierte können bereits einen Tag vor dem Ausbruch der Krankheit sowie bis zu sieben Tage danach andere anstecken.
Schützt die Grippeimpfung vor Ansteckung?
Nein, die saisonale Grippeimpfung schützt nicht vor A/H1N1.
Wie schützt man sich vor einer Ansteckung?
- Empfohlen werden die üblichen Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und das Bedecken von Mund und Nase bei Husten und Niesen. Wenn dafür keine Seife und kein Warmwasser zur Verfügung stehen, werden Reinigungstücher auf Alkoholbasis empfohlen.
- Das Risiko einer Übertragung wird durch das Tragen von Schutzmasken drastisch gesenkt.
- Ein guter Schutz ist wie bei allen Infektionskrankheiten ein guter Allgemeinzustand.
Wann ist mit einem Impfstoff zu rechnen?
Das Virus ist analysiert. Noch wartet die Pharmaindustrie ab, ob es zu neuen Mutationen kommt. Zur Zeit (Anfang Mai 2009) wird das antivirale Mittel Tamiflu (Wirkstoff: Oseltamivir) zur Prophylaxe empfohlen. Außerhalb Österreichs wird auch Relenza (Wirkstoff: Zanamivir) eingesetzt.
Ist der Genuss von Schweinefleisch ansteckend?
Bislang ist kein Fall bekannt, bei dem die Krankheit durch ordnungsgemäß verarbeitetes und zubereitetes Schweinefleisch übertragen wurde. Das Virus stirbt bei einer Kochtemperatur von 70°C.
(Quellen: CDC, WHO u. a.)
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