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Fragwürdige Transparenz

Von Simon Rosner

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Zumindest kurz war die Aufregung in England groß, nachdem ein TV-Sender von 43 Fußballern der Premier League berichtete, die seit 2003 positive Dopingtests abgaben. Niemand hat davon gewusst. Natürlich riecht das nach Vertuschung, allerdings wären Sperren gar nicht vorgesehen gewesen, da es sich um sogenannte Partydrogen (Cannabis, Kokain) handelte und die Spieler außerhalb des Wettkampfes getestet wurden. Im Fußball ist das kein Vergehen.

Der Verband verteidigt die Geheimhaltung. Man müsse den Spielern helfen, dürfe sie nicht in der Öffentlichkeit an den Pranger stellen. Auch wenn in der Dopingfrage Transparenz essenziell ist, ist der Ansatz nachvollziehbar. In Österreich hatte die Liga einst ein Dopingverfahren wegen Cannabis-Missbrauchs eingeleitet, das bald eingestellt wurde. Der Ruf des Spielers aber war dahin, sein Vergehen in Relation läppisch.