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Gerhard Köfer stellt eigene Liste in Raum.
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Wien. Die Entmachtung der Landesparteien im Team Stronach geht weiter. Am Dienstag wurde die Niederösterreichische Klubchefin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger abgesetzt, am Mittwoch traf es offenbar den Kärntner Parteichef Gerhard Köfer. Beide bleiben aber Landesräte.
Die "Wiener Zeitung" sprach kurz nach dem der frühere Medienberater des Team Stronach, Rudi Fußi, Köfers Absetzung auf Twitter vermeldete, mit Köfer. "Ich hab das jetzt gerade gehört und werde Gespräche in Gremien führen. Man möchte eine völlige Gewaltentrennung vornehmen zwischen Partei und Regierung." Köfer bestätigt, dass der Stronach-Abgeordnete Siegfried Schalli am Mittwoch Nachmittag in der Zentrale in Wien war. Laut Fußi soll Schalli Köfer ersetzen.
"Ich wünsche Schalli viel Glück mit dem Team Stronach. Aber die Kärntner Bewegung ist auf mich und meinen Namen aufgebaut", gibt sich Köfer kämpferisch, "dahinter stecken ein paar Tausend Leute". Dass er unter eigenem Namen weitermacht, schloss Köfer im Gespräch nicht aus. Das würde eine Abspaltung mit einer eigenen Liste bedeuten. Gerüchte über eine Abspaltung der Kärntner vom Team Stronach waren schon in den vergangenen Tagen im Umlauf.
Auf die Frage, ob er Stronach nicht zum politischen Überleben braucht, sagt Köfer: "Nein, braucht man nicht."
Salzburgs Parteichef Hans Mayr hatte gestern in einem autorisierten Interview mit "Wiener Zeitung" bereits seine mögliche Absetzung als Landes-Parteichef angesprochen und gemeint: "Ich möchte mit Stronach weitermachen. Aber wenn es hart auf hart kommt, gehe ich meine eigenen Wege."
Nach der Wahlschlappe von nur 5,7 Prozent zieht sich das Team Stronach somit auf den harten Kern um Stronachs Assistentin Kathrin Nachbaur und der steirischen Ex-FPÖlerin, Waltraud Dietrich, zusammen. Auch Nachbaurs Vater soll eine tragende Rolle spielen. Diese Personen werden das Team führen, wenn Stronach aus steuerlichen Gründen bis Jahresende in Kanada ist.