Forscher können Mäuse-Spermien aus Mäuse-Hodengewebe züchten - und haben erstmals damit gezeugte Nachkommen zur Welt gebracht. Sie erhoffen sich davon eine neue Behandlungsmethode von Unfruchtbarkeit beim Mann.
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Skeptikern könnten solche Fortschritte Angst machen. Werden solche Nachkommen überlebensfähig sein? Was ist, wenn man das am Menschen macht und es gibt genetische Fehlverteilungen, die zu Krankheiten führen? Die Gefahr ist durchaus gegeben. Doch genau deswegen werden die Risiken nun - zunächst an Mäusen - getestet. Denn kaum ein Mediziner würde eine Methode, deren Zuverlässigkeit nicht wissenschaftlich belegt ist, wie Frankenstein ungezügelt an seinen Patienten ausprobieren. Außer er wäre wahnwitzig.
Wenn es künftig gelingen sollte, auch aus menschlichem Hodengewebe Samenzellen zu züchten, mit denen gesunde Kinder gezeugt werden könnten, wäre das eine Hoffnung für unfruchtbare Paare. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Die Medizin müsste eine Generation von so geborenen Menschen abwarten, um zu wissen, dass alles in Ordnung ist. Und Testpersonen finden.
Wahrscheinlicher ist es, dass die Methodik neue Sichtweisen zum medizinischen Umgang mit Unfruchtbarkeit eröffnet. Denn die Forschung probiert alles aus. Was praktikabel ist, ist eine andere Frage. Und genau davon hängt es ab, ob eine Methode zum Einsatz kommt oder nicht.
Siehe auch:Mäusebabys aus gezüchteten Mäuse-Spermien