Kreativ demonstrierten in Frankreich Studenten und Dozenten gegen die geplante Bildungsreform. In Paris wurde die Reform symbolisch zu Grabe getragen. In Lille wurde die ungeliebte Verbindung von staatlichem Bildungssystem und privatem Sektor als theatralisches Spektakel dargestellt.
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An dem Pariser Demonstrationszug gegen eine geplante Bildungsreform der konservativen Regierung in Paris beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren mehrere Tausend Menschen. Viele waren ganz in Schwarz gekleidet. Symbolisch trugen die Demonstranten auch Särge mit. Weitere Protestaktionen gab es unter anderem in Lyon, Toulouse und Marseille.
Premierminister Francois Fillon hatte am Vorabend angekündigt, die geplanten Stellenstreichungen in den kommenden beiden Jahren auszusetzen. Die Reform solle "komplett neu formuliert" werden, betonte er. Zahlreiche Lehrkräfte beteiligen sich seit Wochen an Streiks und Protestaktionen gegen die Reform.
Der Unmut der Dozenten richtet sich vor allem gegen den Stellenabbau und eine Änderung ihres Status, die letztlich zu mehr Unterrichtsstunden führen kann. Auch Studenten haben sich der Bewegung mittlerweile angeschlossen.
In der vergangenen Woche räumte die Polizei das Gebäude der Pariser Universität Sorbonne, das über Nacht von 200 Studenten besetzt worden war. Viele Studenten können wegen des Stundenausfalls das laufende Semester abschreiben. (APA)