Mit einem französischen Lied eröffneten Kinder der 3. Klasse der Volksschule Stubenbastei 3 den "Journée Française" zu dem der Stadtschulrat für Wien am Montag geladen hatte. Dabei wurden verschiedenste Projekte vorgestellt, die an Wiener Schulen laufen, um Französisch bereits in der Volksschule einzubringen. Eines davon ist FIP.
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"Für diese Kinder ist es eine Selbstverständlichkeit, auf Französisch zu lachen, zu spielen und sich zu ärgern", eröffnete die amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl die Veranstaltung. Viele Eltern schicken ihre Kinder in Volksschulen mit Französischunterricht, weil die Kinder bilingual sind und immer öfter auch weil sie glauben, dass es wichtig ist, Französisch so früh wie möglich zu lernen, so Brandsteidl weiter. "Die Sprache ist ein Garant für Beziehungen."
Auch der französische Botschafter in Österreich, Alain Catta war anwesend und betonte, dass solche Projekte auch für den Unterricht in Frankreich viele Erfahrungswerte bringen. Sein Ziel sei es auch, das Projekt in Österreich auszuweiten. Derzeit gibt es an einigen öffentlichen Schulen in Wien verschiedene Projekte, die Kindern Französisch näher bringen, erläuterte Miriam Lukasser, Koordinatorin für romanische Sprachen im Stadtschulrat für Wien.
Neben diversen Projekten, bei denen die SchülerInnen entweder im Nachmittagsunterricht oder in kleinen Einheiten am Vormittag Französisch lernen, ist FIP das wohl aufwendigste Programm. Bei Français Intégré à l'école primaire (FIP) wird Französisch von der ersten Klasse an eine Stunde pro Tag als Unterrichtssprache verwendet. Die Kinder lernen die Sprache nicht akademisch, sondern, beim Turnen, Singen, Malen, Werken oder im Sachunterricht. Dieses Projekt läuft nun bereits seit Herbst 1997 erfolgreich an der Volksschule Stubenbastei 3. Für den Unterricht hat eine Gruppe von Lehrerinnen ein eigenes Schulbuch gestaltet.
Das Projekt "Papillon" werde derzeit in fünf ersten Klassen und in etwa 15 weiteren Klassen umgesetzt. Dabei wird Französisch integrativ im Unterricht für zehn bis 15 Minuten pro Tag eingesetzt.
Wichtig bei allen Projekten sei, dass Englisch integriert sei. "Das Französische ersetzt das Englisch nicht", betonte Lukasser, "die Kinder lernen beide Sprachen."
In Zusammenarbeit mit dem Projekt CERNET des Stadtschulrates (Central European Regional Network for Education Transfer) habe man bereits Fäden in die Slowakei und nach Ungarn geknüpft, so Lukasser.
Nähere Informationen unter http://www.cernet.at