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Wirkt Hannelore Elsner als Fernsehkommissarin Lea Sommer überzeugend oder nicht? Diese Frage stellte sich wieder einmal am Montagabend, als die Folge "Ein ganz harter Bursche" aus der Serie "Die Kommissarin" in (ARD) zu sehen war.
Die Antwort fällt nicht ganz leicht. Wohl lässt sich über die Kunst dieser Schauspielerin viel Gutes sagen. Sie kann polizeilich streng auftreten, hat aber auch ihre ironischen Momente. Die weibliche Sensibilität für die psychologischen Aspekte ihrer Kriminalfälle glaubt man ihr so gern wie die Darstellung ihrer Launen: Lea Sommer ist ein bisschen herrschsüchtig. Aber ihre männlichen Untergebenen verzeihen ihr das, weil ihre Chefin natürlich auch im Zorn noch hinreißend aussieht.
Genau da aber beginnt der Zweifel. Hannelore Elsner ist bekanntlich eine attraktive Frau, aber die Regie setzt diese Qualität etwas zu ausgiebig in Szene. Die Serie ist so angelegt, dass Lea Sommer bzw. Hannelore Elsner, von einer dekorativen Situation in die nächste wandern kann. Im Mittelpunkt steht dabei ihre Schönheit. Selbst wenn sie müde und erschöpft sein soll, wie am Ende der Folge vom Montag, sieht sie noch immer aus,als wäre sie gerade einem Modemagazin entsprungen. Und darum hat diese Kommissarin bei allen Qualitäten einen Fehler: Sie ist zu schön, um wahr zu sein.