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"Morgen räum ich auf", titelte die neue deutsche Tragikomödie Mittwoch auf ARD. Und bot einen gruseligen Kontrapunkt zu gängigen Power-Frauen-Klischees. Die schlampige Ellen wird von ihrem Mann betrogen und bezieht mit ihrer halbwüchsigen Tochter Nina eine Wohnung, in der bald das Chaos herrscht. Die Umzugskisten sind auch nach Wochen nicht ausgeräumt, Aufräumversuche scheitern konsequent; statt Geschirr zu waschen, werden Pappteller gekauft. Während Mama in eine Scheinwelt flüchtet und dadurch auch ihre Jobs verliert, bricht für Tochter Nina die Welt zusammen. Hin- und hergerissen zwischen den streitenden Eltern wird sie durch das mütterliche Chaos auch in der neuen Schule bald zum Gespött. Schließlich müssen Polizei und Jugendamt einschreiten. Die Tatsache, dass in Österreich rund 21.000 Kinder jährlich zu Trennungswaisen werden, machte den Film erst richtig beklemmend.