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Der Studiogast in der Ö1-Radiosendereihe "Von Tag zu Tag" war diesmal der Biologe und Wirtschaftstheoretiker Franz M. Wuketits. Er hatte gerade davon gesprochen, dass das menschliche Gehirn sich immer noch im gleichen Zustand wie in der Steinzeit befinde, was etwa zur Folge habe, dass es auch inmitten einer Millionenstadt mit den für eine Kleingruppe berechneten Problemlösungsstrukturen zurecht kommen müsse - da meldete sich auch schon Frau Url zu Wort.
Frau Url gehört gewissermaßen zum fixen Inventar dieses Ö1-Programmpunkts mit telefonischer Publikumsbeteiligung. Frau Url ist in auffallender Weise Publikum und beteiligt sich. Regelmäßig. Sofern ich, als eher unregelmäßiger "Von Tag zu Tag"-Hörer, das zu beurteilen vermag. Soviel jedenfalls steht fest: In jeder zweiten oder dritten von mir gehörten Sendung ruft Frau Url an. Sie ist, wie sie schon mehrfach erwähnt hat und was auch ihr Tonfall verrät, Tirolerin. Und zwar eine vielseitig interessierte.
Frau Url ist weltoffen und patriotisch, sie hat wahrscheinlich ein religiös fundiertes Weltbild, redet einem konservativen Wertesystem das Wort, tritt für eine gerechtere Gesellschaftsordnung ein, hat ein soziales Gewissen, einen gesunden Hausverstand und - wie gesagt - den steten Drang, ihre Meinung zu äußern.
Wenn es eine Medaille für besondere Verdienste um Ö1 gibt, sollte man sie Frau Url verleihen. Wenn nicht, sollte man eine solche (vielleicht von André Heller gestaltete) Medaille um Frau Urls willen stiften.