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Frauen ziehen gegen Sarkozy ins Feld

Von Rainer Mayerhofer

Europaarchiv

Martine Aubry und Segolene Royal möchten für die PS ins Rennen gehen. | Sechs Kandidaten für die Sozialisten.


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Paris. Nach der Front National, deren Parteichefin Marine Le Pen schon seit Wochen als Kandidatin für die im kommenden Jahr stattfindenden französischen Präsidentenwahlen feststeht, schicken auch die Grünen mit der ehemaligen Untersuchungsrichterin Eva Joly eine Frau ins Rennen um den Elysee-Palast.

Die aus Norwegen stammende Joly, die derzeit ein Mandat im Europaparlament hat, setzte sich in einer Stichwahl gegen den ursprünglich favorisierten Naturfilm-Regisseur Nicolas Hulot mit 58 gegen 41 Prozent der Stimmen durch.

Mit der sozialistischen Parteichefin Martine Aubry könnte dem amtierenden Präsidenten Nicolas Sarkozy bald eine weitere Herausfordererin gegenüberstehen. Aubry gilt neben ihrem Vorgänger Francois Hollande als Favoritin für die Kandidatur der Sozialisten.

Insgesamt sechs Bewerber haben sich für die sozialistische Kandidatur bis zum Ablauf der Frist am Mittwoch um Mitternacht angemeldet. Neben Aubry und Hollande streben auch die PS-Präsidentschaftskandidatin von 2007, Segolene Royal, sowie zwei Außenseiterkandidaten aus der Generation der Vierzigjährigen, Manuel Valls und Arnaud Montebourg, sowie der Präsident der Radikalsozialisten, Jean-Michel Baylet die Kandidatur für die Sozialisten an. In Vorwahlen, die am 9. und 16. Oktober stattfinden werden, an denen alle Linkssympathisanten teilnehmen können, soll dann der sozialistische Herausforderer für Sarkozy gekürt werden.

Aubry und Hollande werden beide um die Stimmen der Anhänger von Dominique Strauss-Kahn werben, der bis zu seiner Festnahme in den USA wegen angeblicher sexueller Belästigung als sicherer PS-Kandidat für die Präsidentenwahlen gegolten hatte.

Bereits Mitte Juni hatte die Kommunistische Partei Frankreichs in Vorwahlen Jean-Luc Melenchon, den Co-Präsidenten der Parti de Gauche (Linkspartei), mit 59 Prozent zu ihrem Kandidaten gekürt.

Aus dem Regierungslager dürften mit Ex-Premier Dominique de Villepin und dem ehemaligen Umweltminister Jean-Luis Borloo Sarkozy zwei Gegenkandidaten erwachsen.