Vor 20 Jahren verdienten Frauen um rund 30% weniger als Männer - und daran hat sich bis heute nicht viel geändert, fand eine Studie der Synthesis Forschungsgesellschaft im Auftrag der Frauengrundsatzabteilung, die nach Auflösung des Bundesministeriums für Frauenfragen nunmehr im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit angesiedelt ist, heraus.
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Der Gesamteinkommensunterschied sei auf unterschiedliche Faktoren zurückzuführen: auf Berufsstart- und Aufstiegschancen, auf Beschäftigungsunterbrechungen wie etwa Karenzzeiten und auf Teilzeitbeschäftigung. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten demnach im Durchschnitt um 22% weniger als vollzeitbeschäftigte Männer, bei Teilzeitbeschäftigung beträgt der Einkommensunterschied zu Gunsten der Männer 15%. Laut Studie befindet sich der österreichische Arbeitsmarkt in einer Entwicklungsphase, "in der eine zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen von einem Ansteigen der Teilzeitarbeit begleitet ist".
Versorgungspflichten als beruflicher "Malus"
Knapp 21% der Frauen im marktorientierten Sektor arbeiten weniger als 30 Stunden pro Woche Männer: 1%). Besonders hoch ist der Anteil an teilzeitbeschäftigten Frauen in den Berufsgruppen "einfaches Dienstleistungspersonal" (26%) und "Hilfsarbeitskräfte" (34%).
Der Hauptgrund dafür, dass Teilzeitarbeit "Frauensache" ist, liege darin, dass für Frauen die Möglichkeit zur entsprechenden Versorgung der Familie zentrales Kriterium bei der Wahl eines Arbeitsplatzes darstellt. Die Studie spricht von einem beruflichen "Malus", der nur etwa durch ein ausreichendes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen oder durch flexible Arbeitsorganisation in den Betrieben ausbalanciert werden könnte.
UNO: Frauen verdienen die Hälfte
Im weltweiten Vergleich verdienen Frauen im Durchschnitt 50% des Männereinkommens, berichtete die UNO. 70% der weltweit als "arm" einzustufenden Menschen sind demnach Frauen.