Aufwändige Zollformalitäten an den Grenzen zu Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Slowenien werden bald der Vergangenheit angehören, denn durch die EU-Erweiterung am 1. Mai 2004 treten die zehn neuen EU-Länder auch der Zollunion bei. Laut einer Hochrechnung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) erspart sich Österreichs Wirtschaft durch den Wegfall der Kosten für Grenzkontrollen etwa 470 Mill. Euro.
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"Der freie Warenverkehr wird mit dem 1. Mai sofort verwirklicht", erklärt dazu Barbara Schmied, in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für die EU-Erweiterung zuständig, gegenüber der "Wiener Zeitung".
Der Wegfall der bisherigen Zoll-Abfertigungszeiten, wird für die österreichische Exportwirtschaft und den Handel, sowie für die Unternehmer in den Nachbarländern jedenfalls eine Erleichterung bedeuten. Die Handelshemmnisse mit den Nachbarländern wurden zwar in den letzten Jahren schon stetig abgebaut, dennoch gab es noch mitunter komplizierte Regelungen. Mit den neuen EU-Staaten wurden nur wenige Übergangsfristen vereinbart, wie zum Beispiel mit Slowenien: Dort muss der acquis communautaire (französische Bezeichnung für das Gemeinschaftsrecht der EU) für medizinische Produkte erst bis 2005 erfüllt werden. Bis dahin dürfen die betreffenden slowenischen Produkte nur auf dem nationalen Markt abgesetzt werden.
Die Grenzstationen werden deshalb aber nicht aufgelöst: "Es wird weiterhin Personenkontrollen geben, weil die Schengen-Bestimmungen noch nicht erfüllt sind", betont Schmied. Österreich hat drei Jahre benötigt, um die Schengen-Kriterien vollständig umzusetzen.