Kurt Scheuch könnte als Bundesrat wiederkehren, kein Kommentar aus FPÖ.
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Klagenfurt/Wien. Der freiheitliche Bruderkrieg ist seit Dienstag um zwei Facetten reicher. So wurden Gerüchte laut, dass Mario Canori, einst Klagenfurter Vizebürgermeister, Unternehmer und Präsident des glücklosen Fußballvereins SK Austria Kärnten, an die Spitze der Kärntner Freiheitlichen zurückkehren könnte. Ein anonymes "Personenkomitee für Mario Canori" verschickte Kopien von Zeitungsartikeln aus 2009, in denen er zur Wiedervereinigung des damaligen BZÖ mit der FPÖ aufgerufen hatte. Canori war seinem Trauzeugen Jörg Haider ins BZÖ gefolgt, nach dessen Tod 2008 allerdings wieder zur FPÖ gewechselt und bei der Landtagswahl 2009 als blauer Spitzenkandidat gegen Gerhard Dörfler angetreten. Im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" bestätigte Canori die Gerüchte: Er sei in Gesprächen über eine Rückkehr in die Politik, sagte er -und lobte Heinz-Christian Strache, der sich an Kärnten bisher die Zähne ausgebissen hat, in höchsten Tönen. Am derzeitigen FPK-Chef Christian Ragger ließ Canori hingegen kein gutes Haar: "Er tickt nicht mehr ganz richtig, wenn er nach diesem Wahlergebnis weiter einen eigenständigen Weg gehen will", sagte Canori. Und: "Wer Ragger wählt, bekommt wieder Scheuch."
Mit Letzterem dürfte Canori jedenfalls recht behalten: Nicht nur, dass Dörfler und der scheidende Landesrat Harald Dobernig noch immer nicht dazu bereit sind, auf ihre Landtagsmandate zu verzichten. Nun soll auch noch Kurt Scheuch zurückkehren - und zwar als Kärntner FPK-Bundesrat, wie die APA erfuhr. Während sich Ragger, der seit Tagen unerreichbar ist, in einer Aussendung über das "Kaffeesudlesen" der Medien echauffierte, gab man sich in der Mutterpartei bedeckt.
Aus Straches Büro hieß es zu den Personalia: Kein Kommentar, alles sei im Fluss. Für Mittwoch, 11.30 Uhr, ist ein Parteipräsidium angesetzt, um 16 Uhr der Bundesvorstand. Dabei werde man die kommenden Landtagswahlen in Salzburg und Tirol besprechen. Dass es nur darum gehen wird, darf getrost bezweifelt werden.